„Achtung vor erhöhter Brandgefahr rund um Weihnachten“

Sicherheitstipps der Brandschutzexpert*innen der Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle (MA 39) im Überblick. Die stillste Zeit im Jahr kann brandgefährlich werden: Der liebevoll geschmückte Christbaum kann innerhalb von Sekunden in Vollbrand stehen – vor allem wenn das Reisig bereits trocken ist.

WIEN. Besonders eindrücklich zeigen das die Versuche in der Brandversuchshalle der Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien (MA 39). Ein kleiner Funke springt von der Flamme der Kerze über – und wenige Sekunden später schlägt eine Stichflamme empor.

Was sich aber auch deutlich zeigt: Die im Handel erhältlichen Handfeuerlöscher und Löschdecken sind sehr wirksam und sollten bei der Verwendung von Kerzen immer griffbereit sein. Auch Rauchmelder erhöhen die eigene Sicherheit.

„Besonders in der Weihnachtszeit und um den Jahreswechsel gilt es, mit Kerzen und brennbaren Materialien im eigenen Zuhause entsprechend vorsichtig umzugehen. Deshalb ist es unbedingt notwendig, die wesentlichsten Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Damit für alle Wienerinnen und Wiener ein friedliches und sicheres Weihnachten garantiert ist“, betont Vizebürgermeisterin und Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Besondere Vorsicht bei ausgetrockneten Christbäumen

Damit es erst gar nicht zum Brand kommt, geben die Brandschutzexpert*innen der Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle (MA 39) wichtige Sicherheitstipps.

StRIn. Kathrin Gaál anlässlich der „Sicherheit für dein Zuhause“ Kampange, der MA39, mit brennendem Christbaum.
Fotocredit: Martin Votava

Besondere Vorsicht gilt, sobald Christbäume und Reisig in den beheizten Zimmern mit der Zeit entsprechend ausgetrocknet sind, das heißt bei Adventkränzen bereits um Weihnachten herum, bei Bäumen dann rund um Silvester und den Dreikönigstag. Wenn Kerzenflammen auf das trockene Reisig übergreifen, kann das in wenigen Sekunden zum Vollbrand führen.

Geschätzt wird, dass ein etwa zwei Meter hoher Baum zwischen 350.000 und 400.000 Nadeln besitzt. Hauptbestandteile dieser Nadeln sind Zellulose, Harze und Wasser. Ein Großteil des Wassers geht in der warmen Raumluft der Wohnung nach und nach verloren, übrig bleiben die brennbaren Bestandteile, vor allem die Harze. Die Entzündlichkeit der Zweige steigt dadurch immens an und die Gefahr, dass ein Christbaumbrand ausbricht, nimmt so stetig und schleichend zu. In gleicher Form gilt das auch für den Adventkranz oder ein Tischgesteck.

Brennt der Christbaum erst einmal, kann sich das Feuer rasch auf weitere brennbare Einrichtungsgegenstände wie Möbel, Vorhänge und Tischtücher ausbreiten – und schon steht das ganze Zimmer in Flammen.

Die meisten Verletzungen und Todesfälle bei Bränden sind übrigens nicht die Folge von Flammen, sondern von Rauch. Aus diesem Grund wird die Anschaffung eines Rauchmelders empfohlen, der auch in der Nacht Alarm schlägt und einen aufweckt, wenn etwa eine nicht ausgelöschte Kerze den Weihnachtsbaum entzündet hat.

Die wichtigsten Vorbereitungen und Sicherheitstipps im Überblick

Brandschutzbestimmungen einhalten

Gegenstände, die Fluchtwege versperren, sind ein Sicherheitsrisiko. Treppen, Gänge, Dachböden, auch Kellerabteile müssen immer leicht zugänglich sind. Hindernisse können im Notfall lebensgefährlich sein, auch weil sie Einsatzkräfte behindern.

Wenn der Christbaum ins Haus kommt…

Vor und beim Anzünden der Kerzen

Der Christbaum brennt – was tun?

Steht der Christbaum bereits in Vollbrand, kann ein eigener Löschversuch lebensgefährlich sein. Richtiges Verhalten im Brandfall:

Stadt Wien betreibt hochmoderne Brandversuchshalle in Wien-Simmering

Die Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle betreibt in Wien-Simmering eine hochmoderne Brandversuchshalle, in der die Baustoffe, Bauteile und mehrere Stockwerke hohe Fassadenkonstruktionen auf ihr Brandverhalten geprüft werden. Heuer wurden rund 150 spezielle Brandversuche durchgeführt: 50 davon betrafen unterschiedliche Bauteile, wie zum Beispiel Wände, Decken und Türen, sie wurden mittels Normgroßbrand für den Hochbau geprüft. Zehn der Versuche widmeten sich der Brandentwicklung im Fassadenbereich von Gebäuden und 90 untersuchten die Brandeigenschaften von unterschiedlichen Baustoffen.

Aufgrund dieser Erkenntnisse entwickeln die Expert*innen im nationalen und internationalen Austausch mit Universitäten und anderen Fachdienststellen der Stadt Wien innovative Brandschutzmaßnahmen, die die Sicherheit in unseren Gebäuden erhöhen.

Neben den Versuchen zum baulichen Brandschutz werden auch Spezialversuche zur Brandausbreitung in Räumen durchgeführt, die etwa durch Brände von Kühlschränken, Akkus oder eben Christbäumen ausgelöst werden können.( Pressemitteilungen)

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