Zentralrat der Juden in Deutschland: Goebbels, Hitler, Sarrazin

Thilo Sarrazin gerät wegen seines umstrittenen Interviews stärker unter Druck: Der Zentralrat der Juden sieht Berlins Ex-Finanzsenator in einer Reihe mit Hitler und fordert seinen Rücktritt als Bundesbanker. Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit!

Berlin (ho/ddp/dpa)-Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin wegen dessen abwertender Äußerungen über Ausländer Nähe zum Nationalsozialismus vorgeworfen.

„Ich habe den Eindruck, dass Sarrazin mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler große Ehre erweist“, sagte der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan Kramer, am Freitag in Berlin. „Er steht in geistiger Reihe mit den Herren.“ Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, forderte erneut den Rücktritt Sarrazins von seinem Vorstandsposten bei der Bundesbank Einen Rücktritt wegen seiner abwertenden Äußerungen über Ausländer hat Sarrazin bislang abgelehnt. Er werde am Montag wie üblich in seinem Bundesbank-Büro in Frankfurt arbeiten, wo ein Stapel von Akten auf ihn warte, sagte Sarrazin am Freitag nach einem Auftritt bei einem Kongress in Berlin. „Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte“, lehnte er weitere Stellungnahmen ab.

In dem vor mehr als einer Woche erschienenen langen Interview über Berlins wirtschaftliche Zukunft hatte Sarrazin unter anderem beklagt: „Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate.“ Am Mittag wollten sich der Zentralrat der Juden und die Türkische Gemeinde in Deutschland zu dem Interview äußern.

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