Sommerdeutschkurse in Wien schaffen mehr Chancengerechtigkeit

Verpflichtende Sommerdeutschkurse gefordert.

WIEN. Die Wiener Sommerdeutschkurse richten sich speziell an außerordentliche Schüler*innen von Volksschulen, Mittelschulen, der AHS-Unterstufe sowie von Polytechnischen- bzw. Fachmittelschulen. Außerordentlich sind jene Schüler*innen, die sich je nach Ergebnis beim MIKA-D (Messinstrument zur Kompetenzanalyse – Deutsch) Test in einer Deutschförderklasse (bei ungenügenden Deutsch-Kenntnissen) oder einem unterrichtsparallelen Deutschförderkurs (bei mangelhaften D-Kenntnissen) befinden.

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr betont: „Die kostenfreien Sommerdeutschkurse wurden heuer in dieser Form von der Stadt erstmals angeboten und werden bereits ausgezeichnet angenommen. Das zeigt, wie wichtig derartige Angebote sind. Die Vergangenheit hat oft gezeigt, dass bedauerlicherweise gerade Schülerinnen und Schüler, die in besonderem Maße von zusätzlichen Unterstützungsangeboten profitieren würden, diese nicht in Anspruch nehmen. Daher braucht es neue Wege sowie den nötigen Mut und die Entschlossenheit, diese auch zu gehen. Im Sinne der Chancen dieser Kinder soll die Bundesregierung die Möglichkeit schaffen, Kinder für Sommerdeutschkurse im Bedarfsfall zu verpflichten. Wenn wir es schaffen, mit bindenden Angeboten Sprachdefizite und Lernrückstände aufzuholen, leisten wir einen entscheidenden Beitrag für gelungene Integration und für die Freiheit des einzelnen Kindes. Doch dafür müsste die ÖVP ihre Blockadepolitik endlich beenden und ins Handeln kommen.“

Durch die Kurse werden die Kompetenzen in der deutschen Sprache gefördert und vertieft. Bei Bedarf wird in der Sekundarstufe I auch Alphabetisierung in Kombination mit dem Deutschkurs angeboten. Die außerordentlichen Schüler*innen sollen ihre Deutschkenntnisse festigen und ausbauen bzw. Basiskenntnisse erwerben, sofern sie sich erst seit kurzer Zeit in Österreich aufhalten. Die Kurse sind pädagogisch auf die Altersgruppe der Schüler*innen zugeschnitten und beinhalten u.a. auch Ausflüge und Exkursionen.

Das übergeordnete und große Ziel dieser Bildungsmaßnahme ist, die außerordentlichen Schüler*innen dabei zu unterstützen, möglichst schnell die Unterrichtssprache zu erlernen und so bald als möglich in den ordentlichen Schulstatus und dann in den Regelunterricht zu wechseln.

Der Besuch der Sommerdeutschkurse ermöglicht eine neuerliche Überprüfung der Deutschkenntnisse der Schüler*innen ausnahmsweise innerhalb der ersten beiden Schulwochen im kommenden Schuljahr (in der Regel finden MIKA-D Testungen am Semesterende statt). Das Ergebnis dieser Überprüfung entscheidet über die weitere Deutsch-Förderung an der Schule.

Aktuelle Zahlen

Die Sommerdeutschkurse finden an fünf verschiedenen Standorten statt, die sich quer über die Stadt verteilen:

  • MS Bildungscampus Sonnwendviertel: Gudrunstraße 110, 1100 Wien
  • MS Enkplatz: Enkplatz 4, 1110 Wien
  • BS Längenfeldgasse: Längenfeldgasse 13-15, 1120 Wien
  • MS Selzergasse: Selzergasse 25, 1150 Wien
  • PTS/FMS 22: Wintzingerodestraße 1-3, 1220 Wien

Pro Standort gibt es 3 zweiwöchige Turnusse (10.7. bis 21.7.; 24.7 bis 4.8.; 7.8. bis 18.8.) mit jeweils 11 Kursen (8 Kurse für die Primarstufe und 3 Kurse für die Sekundarstufe 1/PTS)

Zudem finden an jedem Standort 2 dreiwöchige Alphabetisierungs-Turnusse (10.7. bis 28.7.; 31.7. bis 18.8.) mit jeweils 1 Kurs statt.

Das entspricht einer Summe von 35 Kursen pro Standort und 175 Kursen insgesamt.

Die max. TN-Anzahl pro Kursgruppe ist 16, beiden Alphabetisierungskursen 12 Schüler*innen.

Bei insgesamt 2.760 Kursplätzen gibt es derzeit (Stand: 20.07.2023) 2.538 Anmeldungen. Das entspricht einer Gesamtauslastung von fast 92%. ( APA OTS Pressemitteilungen)

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