Fiaker bald nicht mehr in Wien?

Kritik an Schäden, Kosten und Geruchsbelastung.

In der Tageszeitung Kurier hat es heute wie folgt geheißen: Fiaker gehören zu der Wiener Innenstadt wie der Stephansdom. Doch die Bezirksvertretung der Stadt fordert eine Reduktion der Stellplatzkarten für den ersten Bezirk. In einer aktuellen Stellungnahme heißt es, dass auch ein völliges Aus denkbar ist.

Der Bezirk hat an den Petitionsausschuss im Rathaus appelliert, der sich nun mit einer Forderung nach einem Fiakerverbot auseinandersetzen muss. Die Bezirksvorstehung der Inneren Stadt ist einem solchen zumindest nicht völlig abgeneigt, wie aus dem der APA vorliegender Meldung zu entnehmen ist.

Fuhrwerke und Hufe verursachen Schäden

Die Hufe würden jährlich 750.000 Euro Schaden anrichten. Einen Teil davon übernimmt die Stadt, für das Bezirksbudget sei die Pflege der Fiakerrouten aber auch eine Belastung. Die City will nun die Fiaker in die Pflicht nehmen. So solle etwa geprüft werden, ob sogenannte Gummihufe Abhilfe schaffen würden. Gleichzeitig sollten die Fiakerunternehmen aber auch für die Schäden an den Straßen aufkommen, wird verlangt.

Geruchsbelastung

Auch die Exkremente der Pferde seien ein Problem für den Handel und der Gastronomie entlang der Fiakerrouten. Auch Jahre nach der Einführung der Pooh-Bags habe sich das nicht geändert. Der Bezirk fordert nun, dass Fiakerunternehmen selbst für die Säuberung sorgen bzw. für die Kosten derselben aufkommen sollen.

Weniger Platzkarten

Für die City gibt es insgesamt 116 Platzkarten – zu viel, wie die Bezirksvorstehungbefindet. Auch würden die Vorschriften immer wieder missachtet, wie behauptet wird. So seien Standplätze überbelegt und es würden Wege befahren, auf denen dies nicht gestattet ist. Weiters wird befunden, dass die aktuellen Tierschutzdebatten im Zusammenhang mit den Fiakern dem Image der Stadt nicht zuträglich seien.

Nun wird gefordert, die Platzkarten zu reduzieren. Auch das langsame Auslaufen der Konzessionsvergaben und „somit das schrittweise Ende der Fiaker“ sei „vorstellbar“.

Möglicherweise, so hält Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) fest, sei ein Einsatz von Fiakern in anderen Gebieten der Stadt – etwa dort, wo es mehr Grünraum gebe – sinnvoll. Die in der Petition zum Thema Fiakerverbot vorgeschlagenen alternativen Rundfahrtsangebote wie Elektrokutschen lehnt Figl aber ab, wie er betonte. Das Angebot im ersten Bezirk sei bereits reichhaltig, gab er zu bedenken.

Auch anderen möglichen Einsatzgebieten von Pferden steht Markus Figl äußerst skeptisch gegenüber, wie er vor einigen Monaten bereits klargestellt hat: Eine berittene Polizei würde ähnliche Probleme für Fahrbahnen bereiten und ebenfalls Exkremente hinterlassen, so seine Kritik an der vom Bund geplanten Ausstattung der Exekutive mit Reittieren.

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