Deutschlehrerin Anna Zeiml: Vorbildliche Österreicherin

Yeni Vatan Gazetesi: Können Sie sich kurz vorstellen?

Anna Zeiml: Mein Name ist Anna Zeiml. Ich wurde 1971 Lehrerin. Ich habe Kinder an der Hauptschule unterrichtet und bin geprüft in Mathematik, bildnerische Erziehung und Kurzschrift, aber jetzt bin ich schon in Pension. Dann habe ich 17 Jahre lang eine Schule geleitet, für Kinder von 10 bis 14 Jahren. Als ich in Pension ging, habe ich mir vorgenommen, Kindern noch zu helfen. Dies geschieht hier in diesem türkischen Verein ADD super. Hauptsächlich helfe ich in Deutscher Sprache.

Haben Sie selbst auch Kinder?

Ja, einen Sohn, der 40 geworden ist und einen, der 37 Jahre ist.

Wie lange waren Sie Schuldirektorin?

Jahre, von 1993 bis 2010. Diese Schule war im 10. Bezirk.

Arbeiten Sie hier im Verein ehrenamtlich?

Ja, seit circa 6 Jahren.

Warum arbeiten Sie ehrenamtlich?

Ich bin in Pension und brauche kein zusätzliches Einkommen. Ich denke, es ist gut, wenn man helfen kann. Am Anfang meiner Pension hatte ich auch noch keine Enkelkinder und habe gemeint, ehrenamtlich zu arbeiten wäre eine gute Beschäftigung und vor allem eine sinnvolle Beschäftigung.

Frau Anna Zeiml ist bei den austrotürkischen Kindern sehr beliebt.

Wie fühlen Sie sich?

Gut (lacht). Man bekommt so viel zurück von den Kindern. Manchmal sind sie müde oder gehen, wenn sie genug haben. Aber man hat das Gefühl, dass man ihnen hilft und es ihnen dadurch in der Schule besser geht.

Wie ist Ihr Verhältnis zu den anderen Kolleginnen und Kollegen?

Ausgezeichnet. Wir haben eine gute Kommunikation. Teza war eine der ersten, die ich kennengelernt habe und es entstand auch ein bisschen ein privater Kontakt. Das ist sehr schön. Ich kann viel über die Türkei sprechen. Ich interessiere mich dafür, was in der Türkei passiert. Dann kann man auch darüber sprechen, z.B. über Reisen, die politische Lage.  Es ist also gut, wenn man solche Kontakte haben kann.

Wie lange möchten Sie noch weiter unterrichten?

Solange ich gesund bin. Wenn mich die Enkelkinder in Zukunft mehr brauchen sollten, dann geht die Familie vor. Aber ich glaube es geht noch immer. Ich habe 2 Enkelkinder. Sie sind vier und zwei Jahre alt.

Was möchten Sie über unsere Kinder (SchülerInnen) erzählen?

Ich erlebe immer, welche Schwierigkeiten sie in der Schule haben und wie manche Aufgaben schwer für sie sind. Dann kann ich so gut nachempfinden, wie es einem Kind geht, das keine Hilfe bekommt. Da gibt es dann viel Frustration in der Schule. Wenn die Kinder hier lernen und sich in der Schule besser fühlen, bedeutet das für die Kinder weniger Frust. Sie sollen eine gute Ausbildung bekommen. Ich habe meistens Mathematik, Biologie, bildnerische Erziehung, aber auch Kunst, Musik und Turnen unterrichtet, also alles Mögliche. Aber kein Deutsch, ich bin geprüft in Mathematik.

Was möchten Sie zu den Eltern sagen? Welche Tipps haben Sie?

Die Eltern sollten versuchen gut Deutsch zu lernen. Ich weiß, dass das sehr schwer ist. Am Arbeitsplatz ist es schwierig Deutsch zu lernen. Ich verstehe auch sehr gut, dass die Leute müde sind nach der Arbeit und dann nicht zum Deutschkurs gehen. Aber Deutsch lernen ist ganz wichtig. Man soll versuchen, viel mit der Wiener Bevölkerung zu kommunizieren. Dann kann man sich auch positiv in der Schule einbringen. Man kann mit den Lehrern besser sprechen, man versteht die Kinder besser, was sie in der Schule tun müssen. Aber ich sage, dass es auch wichtig ist, dass in den Familien Türkisch gesprochen wird. Die Muttersprache ist etwas ganz Wichtiges.

Haben Sie andere Vorschläge für die türkische Vereine?

Manche Kinder kommen sehr regelmäßig und ich kenn sie schon sehr lange. Für mich ist Kontinuität sehr wichtig, nicht anfangen und dann gleich wieder aufhören. Sondern anfangen, bleiben und regelmäßig kommen. Das ist ganz wichtig. Die Kinder sollten sehr viel aus der Schule mitbringen, Bücher, Hefte, ect., damit man sich als helfender Lehrer ein besseres Bild machen kann. Ich sehe es als sehr positiv, was hier geleistet wird, wobei der Verein das schon sehr lange macht. Ich kann nur sagen: Weiter so!

Was möchten Sie noch zum Abschluss sagen?

Ich gratuliere der Initiative. Für mich ist es ganz wichtig, Menschen ein offenes, fortschrittliches Bild zu geben. Das finde ich hier in diesem Verein.
(yenivatan.at/ Kazim Balaban)

Vorstandsmitglied Mesut Sakin selbst Lehrer in Wien ist sehr stolz und glücklich mit Frau Anna Zeiml die in ihrer Freizeit gerne im Verein ADD Deutsch für die Austrotürkische Kinder unterrichtet.

 

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