„Korrekte Lagerhaltung und first in – first out sind bei Lebensmitteln wichtig.”

„Lebensmittel sind sehr wertvoll .Korrekte Lagerhaltung und first in - first out sind bei Lebensmitteln wichtig.” -Ali Celik, Obmann des Wiener Gremiums des Lebensmittelhandels

WIEN. Mehr als eine Million Tonnen an noch genießbaren Lebensmitteln landen in Österreich alljährlich im Müll, schätzt der Umwelt- verband WWF Österreich (World Wide Fund for Nature). Eine ungeheure Verschwendung von Ressourcen, die nicht nur bei der Erzeugung der Lebensmittel verbraucht werden, sondern auch bei Transport, Lagerung und Entsorgung.

Gut die Hälfte aller entsorgten Lebensmittel wandert in privaten Haushalten in den Müll. Am anderen Ende der Skala: Der Lebensmittel- handel, auf ihn entfallen nur fünf Prozent der Nahrungsmittelabfälle. Dennoch macht sich der Sektor Gedanken, wie vermeidbare Nahrungsmittelabfälle reduziert werden können.

„Die Lagerung ist ein zentrales Thema”, weiß Ali Celik, Obmann des Wiener Gremiums des Le- bensmittelhandels. So einfache Dinge wie „first in – first out” seien nicht für jeden Mitarbeiter selbstverständlich, „da muss man als Unternehmer dahinter sein”, sagt er. Angesichts steigen- der Teuerung und beginnender Diskussionen über knapper werdende Lebensmittel steige das Bewusstsein der Konsumenten für die Wertigkeit von Lebensmitteln, meint Celik. „Die Menschen werden ihre Einkaufsgewohnheiten überdenken.” Er selbst hat seinen Betrieb – einen Obst- und Gemüsegroßhandel – auf dem Großmarkt Wien. 300 Tonnen Ware werden hier pro Jahr umgeschlagen, rund acht Prozent davon be- trage der Schwund. Der Großmarkt arbeitet mit gemeinnützigen Vereinen wie den Tafeln Wien zusammen, die aussortierte, aber noch genieß- bare Lebensmittel an Bedürftige verteilen. „Bes- ser anderen schenken als wegschmeißen”, ist Celiks Devise, der es auch als Aufgabe der Händ- ler sieht, Armut zu bekämpfen.

 

In der Lagerung der Ware sieht man auch bei der Macro Group, Betreiber der Etsan-Super- märkte, einen zentralen Punkt, wie man den Lebensmittelschwund gering halten kann. „Wir halten uns sehr an die Kühlkette. Ebenso versu- chen wir, innerhalb jeder Filiale noch mit vielen kurzfristigen Rabatten Lebensmittel an End- verbrauche zu bringen, bevor sie weggeworfen werden”, sagt Unternehmenssprecher Abdullah Ünal. Außerdem werde bei Obst und Gemüse möglichst viel unverpackt angeboten, damit die Kunden genau jene Menge einkaufen können, die sie dann auch verbrauchen. Auch Etsan ar- beitet überdies mit den Wiener Tafeln zusam- men. Ünal beziffert den Schwund im Betrieb mit „ungefähr drei Prozent”. Dieser Prozentsatz sei in den letzten Jahren deutlich gesunken.

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