FSG – Renate Anderl: „Wir wählen Respekt“

Die Kandidatin der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) Renate Anderl, die seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres an der Spitze der Arbeitnehmervertretung steht, tritt erstmals bei der Arbeiterkammerwahl als Präsidentin an.

WIEN. Renate Anderl wird ab 20. März für die Arbeitnehmer in Wien zur Wahl stehen und ihre Motivation lautet wie folgt: „Der Respekt vor den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist verloren gegangen. Es wird immer mehr von ihnen verlangt – aber es kommt zu wenig zurück. 45 Millionen Überstunden wurden 2017 nicht bezahlt. Die geleistete Arbeit wird nicht respektiert. Und damit auch nicht die Person, die sie leistet.“

Ihre Themen drehen sich auch um den umstrittenen Karfreitag: „Zwei Monate, bevor der Karfreitag in diesem Jahr am 19. April stattfindet, haben sich ArbeitnehmerInnen und Betriebe jetzt rasch Planungs- und Rechtssicherheit verdient.“ Anderl fordert: „Keine halben Sachen beim freien Karfreitag für alle! Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs ist der ganze Karfreitag frei und nicht nur ein Halbtag. Die Regierung soll jetzt Farbe bekennen: Muss man den Karfreitag beim Arbeitgeber weiter extra verlangen, oder beseitigt die Regierung diese bürokratische Hürde für die Menschen und die Betriebe?“

Die AK hat den freien Karfreitag für alle bzw. Feiertagsarbeitsentgelt bei Arbeit am Karfreitag erstritten. Nach dem Urteil des europäischen Gerichtshofs besteht die einzige Hürde für die ArbeitnehmerInnen darin, dass sie den freien Karfreitag beim Arbeitgeber extra verlangen müssen. Der Arbeitgeber kann dies ablehnen, muss dann aber die gearbeiteten Stunden zusätzlich zum normalen Entgelt bezahlen. „Jetzt gilt es gesetzlich klarzustellen, dass der Karfreitag automatisch für alle ArbeitnehmerInnen frei ist, wie jeder andere gesetzliche Feiertag auch“, fordert Anderl.

Eine weitere Forderung ist die sehr wichtige Debatte um den sogenannten Papamonat: „Beim Papamonat muss es einen Rechtsanspruch und einen Kündigungsschutz geben.“ so Anderl. Eine Belastung für die Wirtschaft durch einen Papamonat sieht sie dabei nicht: „Die Unternehmen zahlen den Papamonat ja nicht. Der kurze Ausfall von einem Monat ist ja planbar. Ein billiger Abtausch mit einer anderen Leistung für Familien kommt aus AK Sicht daher nicht in Frage. Die Leistung darf den ArbeitnehmerInnen nicht woanders wieder weggenommen werden.“

Die Arbeiterkammer ist da, wenn der Chef die Überstunden nicht zahlen will, so Renate Anderl und erzählt warum man die FSG wählen sollte: „Wenn der Mietvertrag seine Tücken hat. Wenn der Chef mit der Kündigung droht, weil man nach der dritten 60-Stunden-Woche einmal „Nein“ sagt. Dafür braucht es eine starke AK. Und eine starke AK bekommt man, wenn man unsere Liste – die FSG – wählt.“ 

 

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