TKG bedauert: Chora-Kirche in Istanbul wurde heute per Dekret in Moschee Umgewandelt

TKG findet die heutige Umwandlung der ehemaligen Chora-Kirche in Istanbul in eine Moschee sehr bedauerlich.

WIEN. Die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) findet die heutige Umwandlung, einer der schönsten ehemaligen ca.1400 Jahre alten Chora-Kirche, in eine Mosche sehr bedauerlich.

Die Presseaussendung  der TKG ist wie folgt: 

„Die frühere Kirche war seit 1945 ein Museum und gilt als eines der wichtigsten byzantinischen Baudenkmäler in Istanbul. Bekannt ist der Bau vor allem wegen seiner Fresken und Mosaike. Die Geschichte des Baus reicht offiziellen Angaben zufolge bis ins 6. Jahrhundert zurück und ist besonders wegen seiner Fresken und Mosaike eine beliebte Touristenattraktion. Im Jahr 1511 wurde die damalige Kirche von den Osmanen in eine Moschee umgewandelt.

Die Moscheen werden immer leerer

Es war nicht nötig, weil in Istanbul schon ca. 3271 Moscheen existieren und es keine Stadt auf der Welt gibt, die so viele Moscheen hat und laut seriösen Studien immer leerer wird.

Griechenland ist leider keine Vorbild

Das Griechenland keine einzige ältere Moschee in dem Land aus der 500-jährigen Geschichte erlaubt und in Kirchen umgewandelt hat und in der Hauptstadt Athen nicht eine einzige Moschee geblieben ist, sollte für die moderne Türkei kein Vorbild sein, weil man immer auch die schlechte Moschee-in-Kirchen-Umwandlung Griechenlands als Beispiel gibt. Die moderne Türkei hat immer, auch heute, die Kirchen und Synagogen erneuert, worauf alle TürkInnen in der Türkei und in der Welt stolz sein können. Aber die Umwandlungen der Kirchen-Moschee-Museen in Moscheen, wie das Hagia Sophia-Museum und jetzt das Chora-Museum zeigt Eines: Ein Minderwertigkeitsgefühl im Jahre 2020 des politisierten Glaubens.

Die Mehrheit der TürkInnen sind nicht einverstanden

Die Mehrheit der modernen Türkei ist mit diesen Entscheidungen nicht zufrieden, weil die Kirchen-Moschee-Museen zu der Vergangenheit der Stadt Istanbul gehören und von UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt sind und damit der Menschheit gehören.

Laizistische Türkei

Die Türkei sollte eigentlich stolz sein, die einzige mehrheitlich muslimische Bevölkerung zu sein, die in der Verfassung durch den Gründer der türkischen Republik Atatürk den Laizismus in der Verfassung als unantastbaren Punkt eingebracht hat. Laizismus bedeutet nicht, wie viele annehmen, Religion und weltliche Angelegenheiten voneinander zu trennen. Laizismus heißt, die Legitimation der Herrschenden, beziehungsweise Regierenden, nicht auf Gott oder Recht zu gründen sprich politisierte Glaube, sondern auf den Willen des Volkes.

Dieser politisierte Glauben hat heute die Türkei in einen Moral und Ethik Problem-Sumpf hineinkatapultiert, weil die Religion für politische, wirtschaftliche, und soziale Ziele missbraucht wird. Eine unmoralische Gesellschaft ist eine verdorbene Gesellschaft. Religion darf nicht missbraucht werden, um Politik auszuüben bzw. Wahlen zu gewinnen oder Gewalt zu legitimieren. Wir wollen Friede daheim und Friede in der Welt. Und im Jahre 2020 kann das nur durch Respekt, friedliche Handlung, Wertschätzung, Brücken bauen statt zu zerschlagen, Aufklärung statt Vernebelung, Gestaltungswille statt Fatalismus und insbesondere Empathie statt Egomanie, passieren.“

 

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