Heinrich Krippel – Atatürks Wiener Bildhauer ohne Grab in Wien: Verkauft!

von Birol Kilic, Wien

Die acht großen Werke des Österreichers Heinrich Krippel ( Wien,1883-1945 ebd.), die im Folgenden auch kurz mit Abbildungen beschrieben werden, entstanden alle mit den damaligen Techniken in seinem eigenen Atelier in der Auhofstraße 127 im 13. Wiener Gemeindebezirk. Warum aber wurde der Wiener Heinrich Krippel in der modernen Türkei so geschätzt, geliebt und mit großen Aufträgen bedacht?

Der folgende Artikel, der in ausführlicherer Form auch in Buchform erscheinen wird  handelt von der Geschichte Heinrich Krippels in der Türkei und in Wien und Atatürks  Wirken um die Modernisierung der Türkischen Republik, die am 29. Oktober 1923 gegründet wurde.

Dabei stand Atatürk das Vorbild einer laizistisch verfassten Republik vor Augen, was in der damaligen muslimischen Welt einmalig war, wo die Mehrheit der Bürger und Bürgerinnen Muslime waren. Ein wesentlicher Ausgangspunkt ist dabei das von uns errichtete Denkmal für Heinrich Krippel in Ober St. Veit.

Heute, nach 100 Jahren, wissen und sehen wir, dass die Republik in ihrer säkularen Form, wie sie in der Verfassung verankert wurde, heute von verschiedenen Seiten Angriffen ausgesetzt ist und sukzessive zerstört wird. Dies sind reaktionäre und fundamentalistische politische Kräfte mit ihren verlängerten Armen in Form von radikalmuslimischen Sekten, Medien und NGOs, die ihren Einfluss auch in Österreich ausüben. Viele Österreicher und Österreicherinnen haben diese säkulare Republik seit ihrer Gründung 1923 mit großer Liebe und Respekt unterstützt. Heute ist das kaum noch bekannt. Einer von ihnen war der Bildhauer und Künstler Heinrich Krippel. Tragen wir dazu bei, dass wir ihn und die vielen anderen Fachkräfte, Künstler und Künstlerinnen und Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen niemals vergessen. Kurz die großen Söhne und Töchter Österreichs, die sich um die junge Türkei verdient gemacht haben. Das friedliche Humankapital Österreichs war und ist groß!

Auf den Tag genau nach 100 Jahren treffen wir uns am 29.10.2023  am Sonntag um 15:00 vor dem verlorenen Grab von Heinrich Krippel. Jetzt aber mit einem Denkmal, das wir mit großer Ehre und Dankbarkeit für ihn im Namen der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich (TKG) selbst finanziert haben und mit Gebeten und Schweigeminuten begehen werden.

In dieser Arbeit geht es um einen österreichischen Bildhauer, Künstler und Fachmann, einen unglaublich fleißigen Wiener, der nicht nur durch seine Werke in Wien, Niederösterreich, Griechenland und Italien bekannt wurde, sondern vor allem durch seine acht monumentalen Atatürk-Darstellungen in Istanbul, Ankara (drei Werke), eines in Samsun, zwei in Konya und zwei weitere in Afyon, die alle von 1926 bis 1937 in Wien entstanden und gefertigt wurden, gewissermaßen an der Wiege der modernen säkularen Türkei Atatürks stand.

Seine acht großen Werke, die im Folgenden auch kurz mit Abbildungen beschrieben werden, entstanden alle mit den damaligen Techniken in seinem eigenen Atelier in der Auhofstraße 127 im westlich gelegenen Bezirk Wien-Hietzing.

Die nach wie vor de jure säkulare laizistische Republik Türkei feiert am 29. Oktober 2023 ihr hundertjähriges Bestehen. Als Verleger, Publizist und Vorsitzender der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich (TKG) habe ich es mir aus diesem besonderen Anlass zur Aufgabe gemacht, in unseren Nachrichten, Projekten und Analysen besondere Themen dazu zu bringen. Dabei wollen wir historische Hintergründe und österreichische Persönlichkeiten beleuchten, die an der Gestaltung und Sichtbarmachung der jungen türkischen Republik mitgeholfen haben.„Friede daheim und Friede in der Welt“

Wir haben seit einem Jahr sehr viele Artikel in türkischer und deutscher Sprache veröffentlicht, mit nur einem Ziel: Heute und für die Zukunft die positiven Errungenschaften der Beziehungen uns vor Augen zustellen, mit handfesten Beweisen und Fakten. Wir wollen zeigen, dass die Beziehungen der Türkei historisch betrachtet nicht ein halbleeres, sondern ein halbvolles Glas sind. Die Republik Österreich blickt auf eine glorreiche Vergangenheit mit Höhen und Tiefen zurück und nimmt seine Verantwortung als Kulturnation mit allen Ländern der Welt und Menschen im Ausland aber auch im Inland wahr. Es will ein friedliches Zusammenleben mit dem eigenen österreichischen Charakter, seinem Leitbild, den bürgerlichen Freiheiten, speziell der Bekenntnisfreiheit fördern. Das ist etwas sehr Wertvolles und das können wir als österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mit dem außen- und innenpolitisch wichtigen Ausspruch des Gründers der säkularen türkischen Republik Kemal Atatürk, den viele Österreicherinnen und Österreicher zu seinen Lebzeiten respektiert und geschätzt haben, nur unterstützen: „Friede daheim und Friede in der Welt“.

Atatürk (1881–1938) hat Österreich mit seinen Künstlern, Wissenschaftlern, Fachkräften, hoher Eleganz sehr geschätzt und sogar bevorzugt. Einer von ihnen war Heinrich Krippel, der 1883 in Wien geboren wurde und 1945 in Wien starb. Krippel hat in seinen Schaffensjahren als Bildhauer und Künstler in der Türkei beispielhaft gewirkt, was uns heute als aus der Türkei stammende Österreicher und speziell Wiener emotional sehr berührt und in unseren Herzen große Zuneigung, Respekt und Liebe entfacht und viele, so auch mich, zu Tränen rührt. Es gibt viele Österreicher und Österreicherinnen, die die moderne laizistische Türkei Atatürks, mit seinen Fachkräften, nach dem 1. Weltkrieg unterstützt haben. Wir sehen hier immer wieder, dass die Kulturnation Österreich schon seit dem 19. Jahrhundert hier Vorbild war. Atatürk war in Österreich und besuchte Wien am 27. Juli 1918 im Hotel Bristol.

Das hat sicherlich mit der großen Liebe und dem Respekt Atatürks für Künstler, Fachleute und die moderne zivilisierte Welt zu tun. Es war nicht nur Krippel, der bei der Gründung der modernen Türkei unterstützend mitwirkte und willkommen geheißen wurde.

Es gab auch einige Österreicher aus der österreichisch-ungarischen Monarchie, die damals als Gastarbeiter oder Flüchtlinge in die Türkei kamen, dort professionell arbeiteten und bei der Gründung der modernen Türkei einen großen Dienst erwiesen, ihnen gebührt großer Respekt, insbesondere anlässlich des  Gründungsjubiläums. Keiner war jedoch so persönlich mit seiner Kunst, seiner Idee und seinem Werk verbunden wie Heinrich Krippel (geboren 1883 in Wien-gestorben 1945 in Wien).

Heinrich Krippel

Die Spuren dieser österreichischen Werke sind in der Türkei auch jetzt noch leicht zu erkennen, weil Millionen Menschen jedes Jahr Heinrich Krippels Werk, auf welchem Atatürk dargestellt wurde, bestaunen. Auf jedem Werk findet sich eine große Unterschrift, entweder auf der rechten oder linken Seite mit den Initialen Krippel. Da kann man auch als wiener Türke wie ich, der seit über 30 Jahren in Wien lebt, stolz sein.

Auch in Österreich wurden Krippels Erfolge in der Türkei langsam bekannt. Die Zeitung „Die Stunde“ berichtete am 9. Oktober 1931 wie folgt:

„Wir haben da ein paar Spezialitäten in Wien, richtige österreichische Sololeistungen, die uns anscheinend niemand oder fast niemand nachmachen kann. Wie prägt Maria Theresie-Taler für Abessinien und Drachmen für Griechenland, unser Kartographisches Institut druckt Pläne für Asien und Afrika, unsere Polizei bildet Polizisten für Peking aus, unser Heer präpariert Chinesen für das raue Handwerk der Krieger- und österreichische Erzgießereien fabrizieren Denkmäler ausländischer Potentaten. In den letzten Wochen hat Kemal Pascha ein Denkmal von den `Vereinigten Metallwerken` bekommen- und jetzt ist man eben dabei dieses zu verladen. Das ist gar keine Kleinigkeit, denn dieser Kemal Pascha hoch zu Roß, der in Wien entstanden ist, wird gut seine sechs Meter hoch sein und an die neun Tonnen wiegen.“

In dem Buch „Von Türken und Wienern“ beschreibt Elmar Samtiger die Ereignisse wie folgt: „Künstler und Handwerker aus Wien verewigten Mustafa Kemal Pascha jedoch nicht nur als große Reiterdenkmäler, auch Medailleure arbeiteten für seinen Ruhm. So entwarf der Wiener Bildhauer Josef Tauttenhayn jun. Eine Gedenkmedaille zur Enthüllung des Reiterstandbilds Mustafa Kemals in Ankara. Eine vom Bildhauer Hans Hanisch-Concée gestaltete Portaitmedaille gefiel dem Staatsgründer außerordentlich. Sie war die erste Präsidentenmedaille dieser Art in der neuen Türkei. Kemal Pascha saß dem Künstler Modell und fügte eigenhändig seine Unterschrift in die Wachsvorlage. Geprägt wurde sie in einer Auflage von 3000 Stück im Wiener Hauptmünzamt.

Zur selben Zeit wie der Bildhauer Heinrich Krippel wurde auch der Tiroler Architekt Clemens Holzmeister nach Ankara berufen. Ab 1927 errichtete er in einer geschlossenen Baugruppe das Regierungsviertel der neuen Hauptstadt, das am Reißbrett projektiert in die staubige Ebene Zentralanatoliens gestellt wurde. Es waren dies das Verteidigungs-, Innen-, Arbeits-, Justiz-, Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium, Bürogebäude für den Generalstab, für Polizei und Gendarmerie und der Oberste Gerichtshof. Es folgten Militärakademie, Offizierskasino, türkische Zentralbank und die Hypothekenbank. Kemal Pascha gefiel der schnörkellose und zugleich monumentale Baustil Holzmeisters. In enger Zusammenarbeit mit Mustafa Kemal entwarf der Architekt 1932 auch das Palais des Staatspräsidenten. Dieser wollte, dass für die Inneneinrichtung Wiener Firmen beschäftigt werden. In den Jahren 1934/35 plante Holzmeister auch das österreichische Gesandtschaftsgebäude.

Clemens Holzmeister stand im Zentrum der Österreicher-Kolonie in Ankara. Beim Denkmal des Vertrauens in Kizilay arbeitete er etwa mit dem Wiener Bildhauer und Professorenkollegen an der Wiener Akademie der bildenden Künste, Anton Hanak, zusammen. Nach dessen Tod stellte der ebenfalls aus Wien stammende Bildhauer Josef Thorak das Nationaldenkmal fertig. Die Steirerin Gudrun Baudisch, Keramikerin und Designerin der Wiener-Werkstätten, wirkte an der baukünstlerischen Gestaltung des Amtssitzes des Staatspräsidenten mit. Für dessen Arbeitszimmer erhielt die Wiener Gobelin Manufaktur den Auftrag, einen großen gewirkten Wandteppich herzustellen. Der Entwurf stammte vom Wiener Maler Franz Zülow und zeigte Ansichten von Ankara.

Auf den Baustellen in Ankara beschäftigte Holzmeister Ingenieure, Baumeister, Stukkateure, Kunsthandwerker und Zimmerleute aus seiner Heimat. Auch Inneneinrichtungen lieferten österreichische Firmen. Sein erster Assistent war der Wiener Ingenieur Artur Waldapfel. Anlässlich eines Vortrags im Wiener Gewerbeverein 1930 sprach Clemens Holzmeister über den österreichischen Beitrag beim Projekt des neuen Ankara. Dazu das Neue Wiener Journal:

„Mit der ihm eigenen Großzügigkeit hat Kemal Pascha Hunderte Ingenieure, Handwerker und Ökonomen aus Österreich und Deutschland in die neue Hauptstadt berufen, die er völlig europäisieren will. Am Aufbau der Stadt sind in hervorragender Weise Österreicher beteiligt. Es sind Österreicher, die das Eisenbahnwesen, die Eisenbahnverwaltung, die Eisenbahnbauten durchführen und die jetzt auch das Polizeiwesen, die Landwirtschaft und das Postwesen reorganisieren. In der letzten Zeit sind auch zahlreiche gewerbliche Lehrkräfte für die Fortbildungsschulen aus Wien in Ankara eingetroffen. […] Es sind Österreicher, die in Kleinasien die neue Regierungsstadt Kemal Paschas bauen, und wenn die heranwachsende türkische Generation von Baukünstlern und Kunstgewerblern ganz unter österreichischem und Wiener Einfluß stehen, so ist dies vor allem ein Verdienst Professor Holzmeisters.“ (Quelle: Neues Wiener Journal vom 29. November 1930, 7)

Das Wohlwollen Mustafa Kemals für österreichische Künstler und Architekten rührte wohl aus einer Zeit, als beide Länder Verbündete im Ersten Weltkrieg waren. Nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 wurde Clemens Holzmeister als Leiter der Meisterschule für Architektur der Akademie in Wien entlassen und emigriert in die Türkei. Er erhielt eine Dozentur an der Technischen Hochschule in Istanbul und den ehrenvollen Auftrag zur Errichtung des türkischen Parlamentsgebäudes in Ankara. Er kehrte erst 1954 wieder nach Wien zurück. 1963 verlieh die Technische Hochschule in Istanbul dem stilprägenden Architekten die Ehrendoktorwürde. In Ankara ist eine Straße nach ihm benannt. 2017 wurde Clemens Holzmeister im Garten des Parlaments ein Denkmal errichtet.“ (Von Türken und Wienern, D&K Publishing Service)

Deshalb wollen wir anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Gründung der Türkei am 29.10.2023 unseren tiefsten Respekt, unsere Liebe und Anerkennung zum Ausdruck bringen, indem wir für Heinrich Krippel ein neues Grabmal errichten lassen, das zeigen soll, dass Österreich tatsächlich das Land großer Söhne und Töchter ist. Dies soll ein Zeichen der Völkerverbundenheit sein und zeigen, wie wichtig es sein kann, Wissen aus anderen Ländern durch qualifizierte Fachkräfte zu importieren bzw.  zu exportieren.  In Kürze wird auch ein Buch erscheinen, welches die Geschichte Heinrich Krippels in mehreren Beiträgen ausführlich erzählt. Es wird auch als pdf kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Aber jetzt möchten wir das Wort an Atatürk, den Gründer der modernen, säkularen türkischen Republik, übergeben (1881-1938):

„Sehr geehrte Damen und Herren. Ihr könnt alle Abgeordnete, Parlamentarier, sogar Präsidenten sein, aber ihr könnt keine Künstler sein… Lasst uns diese Kinder lieben, die ihr Leben einer großen Kunst widmen…“
(Mustafa Kemal ATATÜRK, 1923)

Auf ihrer 20. Generalkonferenz 1978 nahm die UNESCO den 100. Geburtstag von Gazi Mustafa Kemal Atatürk in ihr Programm der Gedenk- und Feiertage auf. Die Türkei nahm mit dem 100. Geburtstag Atatürks zum ersten Mal am Programm der Gedenk- und Feiertage teil.

Die UNESCO begründete die Ausrufung des Jahres 1981 als Hundertjahrfeier von Atatürks Geburt wie folgt:

     „Atatürk ist eine herausragende Persönlichkeit, die sich für internationale Verständigung, Zusammenarbeit und Frieden einsetzte, ein Reformer, der Neuerungen in den Zuständigkeitsbereichen der UNESCO einführte, einer der ersten Führer, der gegen Kolonialismus und Expansionismus kämpfte, ein einzigartiger Staatsmann und Gründer der Türkischen Republik, der die Menschenrechte achtete, die Menschen zur Verständigung und die Staaten zum Weltfrieden ermutigte, der zeitlebens keine Unterschiede zwischen Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion oder Rasse machte.“

 

Erlauben Sie mir, einen großen Sohn der Republik Österreich, Heinrich Krippel (Wien, 1883-1945) – den Wiener Bildhauer Atatürks als Künstler und sein „verschwundenes“ bzw. verkauftes Grab auf dem St. Ober Veiter Friedhof in 1130 Wien – anhand verschiedener türkischer und deutscher Quellen in Form eines „Essays“ kurz vorzustellen, wobei ich u.a. eigene Analysen und Erzählungen hinzufügen werde.

Nachdem Heinrich Krippels Grab 2015 verkauft wurde, weil es keine lebenden Verwandten mehr gibt, welche die Grabkosten, die jährlich anfallen übernehmen könnten, haben sich die türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) und verschiedene UnternehmerInnen und VerlegerInnen Wiens dazu entschlossen, anlässlich des heurigen 100. Jubiläumsjahres Atatürks Bildhauers- welcher seine sieben glanzvollen Denkmäler zwischen den Jahren 1926-1937  in seiner Galerie in der Auhofstraße erschuf- dessen letzte Ruhestätte nochmals an der gleichen Stelle seines ehemaligen Grabes zu erbauen. Anlässlich der Fertigstellung des Grabes am 29.10.2023 wird es eine Feier mit christlichen und muslimischen Gebeten geben.

Ironie der Geschichte

Wir müssen auch darauf hinweisen, dass das von Heinrich Krippels selbst erstellte Werk immer noch auf dem Friedhof in Ober St. Veit zu finden ist, nur sein eigenes Grab existiert leider nicht mehr.

 

Dezember 2022

Heinrich Krippel ( 1883-1945)

Grabbesucher aus Samsun: Das „fehlende“ Grab auf dem St. Ober Veiter Friedhof, 1130 Wien. Dezember 2022: Das „verkaufte“ Grab am St. Ober Veiter Friedhof, 1130 Wien

Tufan Akçagöz, ein Rechtsanwalt aus Samsun, der im Dezember 2022 das Grab des gerade in Samsun sehr bekannten Heinrich Krippel in Wien besuchen wollte, musste feststellen, dass es in Wien keine Gedenkstätte, nicht einmal einen einfachen Grabstein für Krippel gibt und machte seine Kritik über soziale Medien öffentlich. Daraufhin wurde ich als Herausgeber und Vorsitzender der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich (TKG-Think Tank) aktiv und nahm sofort Kontakt mit Herrn Akçagöz auf.

Ich bin ein in Istanbul Şişli geborener Österreicher mit türkischen Wurzeln und habe in der Türkei folgendes gelernt, was ich bis jetzt auch in Österreich mit Freude gesehen und erlebt habe:
„Das Wort Friedhof klingt für viele Menschen sehr kalt und ruft bei manchen Trauer hervor, aber es ist sehr wichtig, denn es zeigt die historisch-soziale und menschliche Zugehörigkeit und Erinnerung an die Vergangenheit. Friedhöfe sind Dokumente der Vergangenheit in der Gegenwart. Sie sind wichtig, weil sie Dokumente sind, das sollte ohne Übertreibung betont werden. Friedhöfe sind Ort und Heimat menschlicher Gemeinschaften, Vergangenheit und Geschichte menschlicher Gemeinschaften. Heinrich Krippel sollte bzw. muss daher wieder ein Grab an der gleichen Stelle Friedhof Ober St. Veit in 1130 Wien in der gleichen Reihe erhalten. Dies wird in diesem Jahr 2023 oder spätestens 2024 der Fall sein.“

„Sehr geehrte Damen und Herren. Ihr könnt alle Abgeordnete, Parlamentarier, sogar Präsidenten sein, aber ihr könnt keine Künstler sein… Lasst uns diese Kinder lieben, die ihr Leben einer großen Kunst widmen…“ (Atatürk, 1923)

Dies sind die Worte von Atatürk, dem Gründer der 1923 entstandenen modernen türkischen Republik, die seine große Liebe zur Kunst und zu den KünstlerInnen zeigen.

Mit Verlaub, ich möchte Ihnen die Türkische Republik anlässlich ihres 100. Geburtsjahres mit großen KünstlerInnen, ArchitektenInnen und WissenschaftlerInnen aus Österreich näher bringen, die Atatürk und die Republik mit großer Liebe und Respekt unterstützten. Einer von ihnen war Heinrich Krippel, der auch als Atatürks Bildhauer bekannt wurde und den ich Ihnen mit diesem Essay näher bringen möchte.

Österreich: Heimat großer Töchter und Söhne

Die schönsten Friedhöfe gibt es in Wien. Das haben wir zweifellos der Stadt Wien zu verdanken. Nicht umsonst lauten die ersten vier Zeilen der Bundeshymne der Republik Österreich:
„Land der Berge, Land am Strome, Land der Äcker, Land der Dome, Land der Hämmer, zukunftsreich.Heimat großer Töchter und Söhne ….“.

2015 verkauft

Wie die Nachrichtenseite Samsunsonhaber.com ( aus der Türkei-Stadt Samsun) berichtet, befindet sich das Grab des österreichischen Künstlers Heinrich Krippel in Wien in einem „erbärmlichen und traurigen Zustand“. Da auch kein Grabstein mit seinem Namen vorhanden ist, wurde das Grab, in dem Heinrich Krippel ruht, leider nach 70 Jahren (gest. 1945) im Jahr 2015 an Dritte verkauft. Und das, obwohl diese letzte Ruhestätte des Künstlers gerade für die Türken von spirituellem Wert ist.

Als Reaktion auf diesen Bericht werden wir, als Türkische Kulturgemeinde in Österreich( TKG Think Tank), ungeachtet der Kosten und des bürokratischen Aufwandes, den wir aus eigenen Mitteln und ohne materielle Unterstützung der öffentlichen Hand finanzieren, am selben Ort ein Grab erwerben(schon erworben), um die Dankbarkeit der österreichisch-türkischen BürgerInnen und der türkischen Nation in der Türkei gegenüber Heinrich Krippel zum Ausdruck zu bringen. Wir werden gemeinsam am Grab dieses großen Sohnes Österreichs beten und eine Schweigeminute einlegen. Wir werden diesen großen österreichischen Künstler, den auch Atatürk geliebt und hoch geschätzt hat, in Wien, in unserer geliebten neuen Heimat Österreich, besuchen, uns an ihn erinnern und ihn für immer umarmen.

Der große Künstler ohne Grab in Wien – Heinrich Krippel

Neu erworben. Friedhof Ober St. Veit, gleiche Gruppe und Reihe. Heinrich Krippel erhält ein neues Grabmal.

Am 12.12.2022: Neu erworben. Friedhof Ober St. Veit, gleiche Gruppe und Reihe. Heinrich Krippel erhält ein neues Grabmal.

Der Anlass für diese interessante und berührende Aktion ist nicht nur die Wertschätzung dieses großen Künstlers, sondern auch seine eigentlich traurige Geschichte.

Heinrich Krippel wurde am 27. September 1883 in Wien geboren und schuf die ersten bedeutenden Atatürk-Statuen und Nationaldenkmäler der Republik Türkei. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er im Atelier von Prof. Hemler an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Bekannt wurde er vor allem durch seine Porträts, Büsten und Grabsteine. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Artillerieoffizier teil.

1925 kam er auf Einladung der türkischen Regierung in die Türkei, um Denkmäler für Atatürk zu schaffen. 13 Jahre blieb er dort und schuf bis 1938 Porträts und Skulpturen Atatürks. Damit wurde er nicht nur zu einem politischen Wegbereiter der öffentlichen, staatstragenden Kunst in der modernen Türkei, sondern prägte auch die Denkmalkultur in der Türkei entscheidend mit.

Atatürk selbst beherbergte den Künstler in seiner Villa und stand für alle Skulpturen Modell, während Krippel vor Ort die Vorstudien und Skizzen für die Statuen und Denkmäler anfertigte. Die nach diesen Skizzen entworfenen und gefertigten Skulpturenformen wurden in der Wiener Werkstatt des Künstlers in der Aufhofstraße 127 im 13. Bezirk hergestellt und in den „Wiener Vereinigten Bergwerken“ in Bronze gegossen. Diese Skulpturen wurden später unter großen Schwierigkeiten in mehreren Einzelteilen in die Türkei transportiert bzw. exportiert und dort wieder zusammengesetzt.

Bevor der Künstler nach Wien zurückkehrte, realisierte er noch eine von Martin Elsaesser in Ulus entworfene und gebaute steinerne Atatürk-Statue im Gebäude der Sümerbank in Ankara und kehrte 1938 in der Hoffnung, in die Türkei zurückkehren zu können, nach Wien zurück. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte seine Rückkehr in die Türkei, und sein Leben endete nach einer Magenoperation in Wien am 5. April 1945.

 

1934: „Aber in Kleinasien, in der Türkei, spricht fast jedes Kind…“

Der österreichische Erzähler, Dramatiker, Lyriker und Arzt Friedrich Wallisch schreibt in seinem Artikel „Der Bildhauer Heinrich Krippel“:
„Wir schreiben das Jahr 1934, und in Wien lebt einer der erfolgreichsten Bildhauer unserer Zeit. Er hat in Österreich viel geschaffen, und bei den Wettbewerben, an denen er teilgenommen hat, ist er selten ohne Anerkennung und Preis geblieben. Dennoch kennen nur wenige von uns seinen Namen. Aber in Kleinasien, in der Türkei, spricht fast jedes Kind, jeder Rekrut, jeder Lastenträger von ihm als dem Bildhauer Atatürk. Ein Einzelgänger hat es manchmal schwerer als andere, weil niemand da ist, der ihm die Hälfte der Arbeit im Kampf um Anerkennung abnimmt. Der Einzelgänger findet die öffentliche Meinung nicht mit Pflug und Egge zum Säen bereit. Er ist auf sich allein gestellt, er trägt die ganze Last der künstlerischen Verantwortung allein. Aber findet man nicht gerade unter den Einzelgängern die Besten?“

Kunst und Werke von Heinrich Krippel in der Türkei

Atatürk, der nicht nur ein großer Feldherr, sondern auch einer der Staatsmänner war, welcher die verbindende und zusammenführende Rolle der Kunst am besten kannten und schätzte, wollte, dass monumentale Skulpturen den Unabhängigkeitskrieg und die Revolutionen symbolisieren und den modernen Städten der Türkei ein modernes Aussehen verleihen.

Auf diese Weise wollte Atatürk die Skulptur als Zeichen der Zivilisation in die Gesellschaft integrieren. Das prominenteste Symbol der Denkmäler aus der laizistisch-republikanischen Epoche ist Atatürk aufgrund seiner Rolle bei der Planung und dem Sieg im Unabhängigkeitskrieg gegen die Besatzungsmächte und seines staatsmännischen Beitrags zur Gründung der modernen laizistischen Republik.

Aus diesem Grund bestehen die meisten Denkmäler, die zwischen 1926 und 1938 in verschiedenen Städten der Türkei errichtet wurden, aus Skulpturen und Reliefs, die Atatürk darstellen.

Atatürks Bewunderung der bildenden Künste und deren KünstlerInnen zeigt sich insbesondere anhand folgender Zitate:

„Ein Künstler ist der erste Mensch in der Gesellschaft, der nach langer Arbeit und Mühe die Freude des Lichts auf seiner Stirn spürt“.

„Ein Volk ohne Kunst und Künstler kann kein erfülltes Leben haben“.

Istanbul-Sarayburnu Atatürk Denkmal von Heinrich Krippel (3. Oktober 1926)

1926-die erste Atatürk-Statue aus der Türkei

Heute

Das erste Atatürk-Denkmal der Republik Türkei von Krippel im Jahr 1926

Das erste Atatürk-Denkmal der Republik Türkei von Krippel 1926

Die Tatsache, dass die in der damaligen Türkei ausgebildeten türkischen Bildhauer noch nicht über die technischen Mittel zur Herstellung von Denkmälern verfügten, führte dazu, dass die ersten Denkmäler, die zur Zeit Atatürks errichtet wurden, von ausländischen Künstlern geschaffen wurden. Die ersten Denkmalbildhauer, türkische Künstler, die nach dieser Gruppe ausgebildet wurden, schufen trotz der technischen Unmöglichkeiten, mit denen sie konfrontiert waren, Denkmäler, die ihre gemeinsamen Gefühle und Gedanken widerspiegelten. Am 3. Oktober 1926 wurde die Bronzestatue Atatürks in Sarayburnu, Istanbul, von dem österreichischen Bildhauer Heinrich Krippel errichtet. Es war das erste Denkmal der Republik.

Es war der erste Schritt zur Visualisierung säkular-demokratisch-republikanischer Ideen und Ideologien. Gerade nach dem Zerfall des großen Osmanischen Reiches sollte das geplante Denkmal Entschlossenheit und Selbstbewusstsein für die moderne türkische Republik ausstrahlen. Es wurde von der Stadt Istanbul errichtet.
1926 wurde auf dem Sarayburnu-Hügel in Istanbul das erste Atatürk-Denkmal der Republik Türkei von Krippel eingeweiht, das den Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk als starken politischen Führer in Zivil zeigt.

Mit der Sarayburnu-Statue in Istanbul (1926) etablierte Krippel das Modell des „zivilen Atatürk“. Diese Darstellung löste zwar zunächst Kontroversen aus, verhinderte aber nicht, dass diese Visualisierung Eingang in die türkische Erinnerungskultur fand. Sie vermittelt ein Bild Atatürks, wie er es auch in der Öffentlichkeit häufig dargestellt hat: ein Elitepolitiker, der sich äußerlich in nichts von den politischen Repräsentanten westlicher Demokratien unterschied.

Krippels Atatürk-Denkmal in der Stadt Konya (29. Oktober 1926)

Krippels Atatürk-Denkmal in der Stadt Konya (29. Oktober 1926)

Das Atatürk-Denkmal in Konya ist nach dem Atatürk-Denkmal in Sarayburnu das zweite Denkmal der Republik Türkei. Das von dem österreichischen Bildhauer Heinrich Krippel 1926 in Auftrag gegebene Denkmal, wurde auf dem Regierungsplatz an der Konya Istasyon Straße aufgestellt. Die Idee, ein Atatürk-Denkmal zu errichten, kam erstmals aus Konya, der Bürgermeister Kazım Bey erhielt von Atatürk die Erlaubnis, die Statue aufzustellen.

Vorgeschichte

Nachdem der Stadtrat von Konya 1924 beschlossen hatte, ein Denkmal für Mustafa Kemal Atatürk zu errichten, entschied man sich für die Istasyon-Straße im Westen der Stadt und für das 1917 von dem Architekten Muzaffer Bey als Landwirtschaftsdenkmal errichtete Konya Ziraat-Denkmal. Das von Heinrich Krippel, dem Bildhauer des Siegesdenkmals in Ankara, errichtete Atatürk-Denkmal in Konya wurde am 29. Oktober 1926, dem Tag der Republik, feierlich eingeweiht.

Besonderheiten

Auf dem Denkmal steht Atatürk in seiner Marschalluniform mit dem rechten Fuß nach vorne, die linke Hand am Griff seines Schwertes, die rechte Hand nach vorne gestreckt, während zu seinen Füßen eine Weizengarbe emporragt. Die Spitze symbolisiert hier die nationale freiheitliche laizistische republikanische Entwicklung und die anatolische Aufklärung.

Das Ziraat-Denkmal, das als Sockel für die Statue diente, wurde auf einer Plattform in einem achteckigen Becken errichtet. An den Ecken befinden sich kleine Wasserbecken auf der Höhe der ersten Stufe der Plattform.

Das Siegesdenkmal von Krippel in Ankara (24. November 1927)

Das Siegesdenkmal von Krippel in Ankara (24. November 1927)

Das Siegesdenkmal wurde auf dem Ulus-Platz unter der Leitung des Zeitungsbesitzers Yunus Nadi Bey von der „Yeni Gün Zeitung“ mit finanziellen Beiträgen der Bevölkerung und ohne Mittel aus der Staatskasse errichtet und sollte an die Helden des türkischen Unabhängigkeitskrieges erinnern.

Für die Errichtung des Denkmals wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, aus den eingereichten Entwürfen wurde der von Heinrich Krippels ausgewählt. Ursprünglich sollte Atatürk als Präsident in Zivil auf einem Podest dargestellt werden, später änderte man die Idee und stellte Gazi Mustafa Kemal in Marschallsuniform auf seinem Pferd Sakarya in Bronze dar. Die Ausführung erfolgte wiederum in Wien.

Auf dem Sockel des Denkmals befinden sich zwei Mehmetçik-Figuren (Soldaten), von denen die eine den Freund zum Verteidigungskrieg gegen den eindringenden Feind aufruft und die andere den Feind beobachtet, sowie die Figur einer türkischen Frau mit einer Schussverletzung am Rücken. Diese Figuren symbolisieren die nationale Einheit und Solidarität des Volkes während des Unabhängigkeitskrieges.

Geschichte

Die Skulptur ist das größte Werk des Künstlers, das in der Türkei in Auftrag gegeben wurde.

Künstler bei der Gestaltung des Denkmals.

Das auch als „Yenigün“ bekannte Denkmal diente bis zum Bau des Anıtkabir als inoffizielles Symbol Ankaras, in dem Staatszeremonien abgehalten wurden.

Besonderheiten

Das Denkmal zeigt Atatürk in Soldatenuniform auf seinem Pferd „Sakarya“, benannt nach dem Ort der siegreichen Schlacht. Der Oberbefehlshaber ist nicht in der traditionellen Pose des angreifenden Soldaten zu Pferd dargestellt, sondern als visionärer Führer.

Die vier Inschriften auf dem Sockel, die das Denkmal erklären, erinnern an die militärischen und politischen Bedingungen, die zur Gründung der modernen säkularen Republik Türkei führten. Der Gürtel, der den Sockel dreht, zitiert den Aphorismus Atatürks:

„Die türkischen BürgerInnen finden den Weg, der ihre siegreiche Unabhängigkeit und ihre enormen modernen Revolutionen am besten ausdrücken kann, mit dem bedeutungsvollsten Symbol im obigen realen Beispiel. Gazi Mustafa Kemal vom Oberbefehlshaber“.

Auf der Vorderseite des Sockels befindet sich eine Zeile, auf die Atatürk geantwortet hat und die Namık Kemals Elegie an das Vaterland gewidmet ist:

„Natürlich wird er gefunden werden, er wird sein Unglück retten“;

Rechts: „Indem wir im Namen des Heiligtums des Vaterlandes die feindliche Armee ertränken, werden wir ein Segen und eine Unabhängigkeit sein. 6. August 1919“; Links: „Der Haupthof des Feindes ist zerstört. Armeen, Ihr erstes Ziel ist das Mittelmeer. 1. September 1922“.

Krippels Atatürk Denkmal in Samsun (15. Januar 1931)

Krippels Atatürk Denkmal in Samsun (15. Januar 1931)

Das Denkmal steht im Atatürk-Park im Stadtteil Ilkadım von Samsun und ist zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden. Es wurde an der Stelle errichtet, an der Mustafa Kemal in Samsun an Land ging und symbolisiert den Beginn des Unabhängigkeitskrieges der Republik Türkei. Das Denkmal wurde am 15. Januar 1932 eingeweiht und ist damit das dreizehnte Denkmal in der Geschichte der Republik und das vierte Denkmal von Heinrich Krippel in der Türkei.

Die Statue zeigt Mustafa Kemal in Feldmarschalluniform, wie er auf einem sich aufbäumenden Pferd die Schlacht befehligt. Mit dem Oberkörper nach links und dem Gesicht nach rechts gewandt, hält Mustafa Kemal mit der linken Hand die Zügel des Pferdes, während er mit der rechten Hand den Griff seines Schwertes umfasst und fest im Sattel sitzt. Die Statue ruht mit den Hinterbeinen und dem Schweif des Pferdes auf dem Sockel. Diese ausbalancierte Haltung des Pferdes verstärkt die Beweglichkeit der Statue. Das Bemühen Mustafa Kemals, die Zügel des Pferdes festzuhalten und das nach Unabhängigkeit strebende Volk zur Ruhe zu rufen, sowie seine Beherrschung der Zügel spiegeln seine Kraft und sein Geschick wider. In seiner Eröffnungsrede beschrieb Krippel die Skulpturenkomposition wie folgt: „Gazi Mustafa Kemal sitzt aufrecht auf dem springenden Pferd und blickt mit entschlossenem Blick stolz nach Westen und in die Ferne. In dieser Haltung liegt Furchtlosigkeit, er, der nach dem Schwert greift, hält die Macht des Türkentums in seinen Armen“.

Das Bronzerelief auf dem Sockel zeigt Mustafa Kemal in Marschallskleidung, nach links blickend, die Arme zu beiden Seiten ausgebreitet und in aufrechter Haltung. Rechts und links ist die türkische Nation mit sich an den Händen haltenden und knienden Figuren dargestellt. Diese Darstellung, die in keinem anderen Denkmal Atatürks zu finden ist, verstärkt die Betonung des „einen Mannes“. Das linke Relief zeigt ein Boot, das in einer gleichförmigen Nische liegt, und die Personen, die die Munition in das Boot tragen. Der erste Satz der Inschrift auf der Vorderseite des Sockels lautet: „Ghazi ging am 19. Mai 1335=1919 nach Samsun, um den nationalen Kampf im Vaterland zu beginnen“, und auf der Rückseite heißt es: „Diese Statue wurde am 29. Januar 1931 vom Volk der Provinz Samsun errichtet“.

Krippels Atatürk Denkmal in Samsun (15. Januar 1931)

Idee, Konstruktion und Nähprozess

Die Idee, in Samsun ein Denkmal für Mustafa Kemal zu errichten, stammt von Kazım Pasha, dem damaligen Gouverneur von Samsun.

Krippel orientierte sich bei den Körpermaßen und der Gesichtskomposition an seinen früheren Arbeiten, die er bei einem Besuch Mustafa Kemals in dessen Residenz in Ankara abgenommen hatte. Der Bronzeguss der Statue begann 1928 in der Gießerei der Vereinigten Metallwerke in Wien und wurde 1931 in 32 Teilen fertiggestellt. Nach dem Guss wurde das Denkmal in der Gießerei zur Reinigung und Retusche zusammengebaut und nach Abschluss dieser Arbeiten wieder in seine Einzelteile zerlegt  und jedes Teil einzeln verpackt.

Ein Foto, das während der Bauarbeiten am Sockel des Denkmals 1931 in Wien in der Auhofstrasse 127, aufgenommen wurde.

Heinrich Krippels Rede in Samsun-10.01.1922

Am 10. Januar 1922 hielt Heinrich Krippel in Samsun eine Ansprache. Danach wurde die Zeremonie mit dem Vorbeimarsch der berittenen Garde fortgesetzt und endete mit der Aufnahmezeremonie in den Provinzialrat. Am Abend desselben Tages wurde zu Ehren von Heinrich Krippel und Mehmet Salim Bey ein Abendessen gegeben und eine zusätzliche Zahlung von 5.500 USD (87.355 USD bei einer Inflationsrate von 2022) an Krippel geleistet.

Ein Foto, das während der Bauarbeiten am Sockel des Denkmals 1931 aufgenommen wurde.
Ein Foto, das während der Bauarbeiten am Sockel des Denkmals 1931 aufgenommen wurde.

An der Einweihung des Denkmals, nahmen eine Militärkapelle, ein Militärkommando, die Ordnungshüter der Stadt, Vereine und offizielle Institutionen, Politiker, die örtliche Bevölkerung und die umliegende Gemeinde teil. Nachdem die Kapelle die türkische Nationalhymne gespielt hatte, wurden Telegramme des Staatspräsidenten Mustafa Kemal und des Ministerpräsidenten Ismet Pascha verlesen. In diesen bedankten sie sich noch einmal ausdrücklich für die Statue, welche ein wichtiges Zeichen für die Heimatliebe der TürkInnen sei.

Das fertige Atatürk-Denkmal für Samsun in der Montagehalle der Vereinigten Metallwerke in Schwechat. Heinrich Krippel ist als Dritter von rechts zu sehen. (c) Bezirksmuseum Hietzing

Das fertige Atatürk-Denkmal für Samsun in der Montagehalle der Vereinigten Metallwerke in Schwechat.

Das 4,75 Meter hohe Reiterstandbild aus Bronze ist eine der dynamischsten und ausdrucksstärksten Atatürk-Statuen. Laut der Bildhauerin Aylin Tekiner ist die Skulptur äußerst ausgewogen in Bezug auf Beweglichkeit, Spannung und Bewegung.

İsmail Habip Sevük, der in der Cumhuriyet schrieb, kritisierte jedoch in seiner Kolumne vom 19. Mai 1937 das Aufbäumen des Pferdes. Er erklärte, dass, wenn man die Statue von der Vorderseite des Sockels betrachte, nur der Bauch des Pferdes zu sehen sei und das Pferd aus dieser Perspektive eher an eine Zirkusnummer als an Heldentum erinnere. Von der rechten Seite, so Sevük, komme die Statue besser zur Geltung. Von dort könne man Mustafa Kemal, der nach dem Schwert greift und die Zügel hält, deutlich erkennen und er ziehe die Aufmerksamkeit der BetrachterInnen auf sich.

Die Straße in Samsun in der Türkei, an der das Atatürk-Denkmal steht, ist nach Heinrich Krippel benannt.

 

Das große Siegesdenkmal Atatürks von Krippel
in  der Stadt Afyonkarahisar (24. März 1936)

Bericht-Cumhuriyet Zeitung-Das große Siegesdenkmal Atatürks von Krippel in  der Stadt Afyonkarahisar (24. März 1936)
Das große Siegesdenkmal Atatürks von Krippel in  der Stadt Afyonkarahisar (24. März 1936) mit Atatürk

Das Siegesdenkmal wurde in Afyonkarahisar zur Erinnerung an die Befreiung der Stadt von der griechischen Besatzung und dem Großen Angriff errichtet. Es wurde zwischen 1934 und 1936 von Heinrich Krippel geschaffen und am 24. März 1936 vom damaligen Ministerpräsidenten Ismet İnönü eingeweiht.

Der Sockel des Denkmals besteht aus einem großen kubischen Stein. Auf ihm stehen zwei Bronzestatuen nackter Männer. Eine Interpretation besagt, dass die stehende Figur die türkische Macht darstellt, die für die volle Unabhängigkeit kämpft, während die liegende Figur den Imperialismus darstellt, der von der türkischen Macht besiegt wurde. Die stehende Statue wurde mit Mustafa Kemal Atatürk verglichen, sowohl wegen der Ähnlichkeit des Gesichts als auch wegen der Rolle, die sie verkörpert.Auf dem hohen kubischen Sockel befinden sich in der Mitte der mit Quadersteinen verkleideten Fassaden Bronzereliefs. Im Vordergrund das nach links gewandte Porträt Atatürks, im Hintergrund die Fahne der in die Stadt einziehenden Soldaten, die von den Bürgern geküsst wird. Auf der einen Seite ist der Moment der Auswertung der letzten Entscheidung von Atatürk, İsmet İnönü und Fevzi Çakmak im Unabhängigkeitskrieg dargestellt, auf der anderen Seite der Moment des Krieges. Das Denkmal wurde von İsmet İnönü eingeweiht und am 6. November 1937 von Atatürk besucht.

Eröffnung-Das große Siegesdenkmal Atatürks von Krippel in  der Stadt Afyonkarahisar (24. März 1936)

Der Sockel, auf dem die Statue steht, ist von Bronzereliefs umgeben, die auf der Vorderseite ein Porträt Atatürks im Profil nach links, einen türkischen Soldaten, der die Fahne küsst, die er auf dem Rücken trägt, den Schlachtplan des Oberbefehlshabers auf der Landkarte und auf der rechten Seite einen Bajonettangriff zeigen.

Die Statuen sind mehr als lebensgroß und ihre Bewegungen sind äußerst lebendig. Der schmerzerfüllte Gesichtsausdruck und der erschöpfte Körper der am Boden liegenden Figur, die den Eindringling symbolisiert, dessen Kopf hilflos herabhängt, deuten auf eine Niederlage hin. Das Gesicht der stehenden Figur ist von Zorn erfüllt. Mit angespannten Muskeln, geschwollenen Adern am Hals, erhobenen Armen, eine Hand zur Faust geballt, die Hände ausgestreckt, als wolle er etwas zerreißen, blickt er auf die unter seinen Füßen liegende Figur herab und zerquetscht sie beinahe.

Mustafa Kemal Atatürk, der das Denkmal bei seinem Besuch in Afyonkarahisar am 6. November 1937 sah, bezeichnete es als „das Denkmal, das den Großen Sieg am besten beschreibt“. Das Große Siegesdenkmal ist das wichtigste Symbol der Stadt, hinter dem von vorne gesehen die Burg von Afyonkarahisar zu sehen ist.

Sitzendes Atatürk-Denkmal  von Krippel in Ankara Sümerbank (1938)

Sitzendes Atatürk-Denkmal  von Krippel in Ankara Sümerbank (1938)

Während seiner Aufenthalte in der Türkei war der österreichische Bildhauer auch Gast in der Villa Atatürks, der ihn für seine eigenen Denkmäler modellierte, darunter die Skulptur an der Sümerbank.

Krippels Atatürk-Denkmal ist aus Stein gehauen und zeigt den Staatsgründer Atatürk auf einem thronähnlichen Stuhl hoch über der zentralen Halle sitzend. Atatürk hat seine Arme auf die Lehne des Stuhls gelegt, auf dem er mit untergeschlagenen Beinen sitzt. Sein Blick geht nach rechts.

„Wir glauben und wir handeln“

Die Worte „Wir glauben und wir handeln“ in der Inschrift am Fuß des Denkmals beziehen sich vermutlich auf die Wirtschaftspolitik der kemalistischen Regierung: Unmittelbar nach der Gründung der Republik wollte die kemalistische Regierung die Türkei mit staatlicher Unterstützung durch ein Entwicklungsprogramm modernisieren. Wirtschaftlicher Aufschwung und wirtschaftliche Unabhängigkeit waren für das Atatürk-Regime die Grundlage für die Entwicklung der Republik Türkei. Im ersten Fünfjahresplan (1933-1937) stand die Selbstversorgung mit den drei weißen Wirtschaftsgütern Zucker, Mehl und Baumwolle im Vordergrund. Die 1933 als Holding gegründete Sümerbank, ein staatliches Unternehmen, realisierte als hundertprozentiger Staatsbetrieb die Produktion von Textilwaren. Mit ihren seit 1934 errichteten Fabriken in Kayseri, Bursa, Malatya und vielen anderen Städten symbolisierte die Sümerbank die nationale Industrialisierung. Die progressive Architektur der Sümerbank von Martin Elsässer und die selbstbewusste Atatürk-Figur von Heinrich Krippel sollten das Zukunftspotential der Fabriken zum Ausdruck bringen.

Die Behauptung!

Bornova Gelber Kiosk Atatürk Büste von Krippel

İzmir, die Stadt, in der die erste Atatürk-Büste zerstört wurde.

Im Fall der ersten Atatürk-Büste der Türkei und des Abrissprozesses, der die Landschaft vor dem Sarı Köşk (İİBF-Dekanat) auf dem Campus der Universität Ege beschädigte, wurde eine Untersuchung eingeleitet. Nach der Meldung von Aydınlık Ege kündigten Beamte der Provinzdirektion für Kultur und Tourismus in Izmir eine Untersuchung des Vorfalls an. Im Rahmen der Untersuchung wird die Angelegenheit, die der Abteilung für Kulturerbe vorgelegt wurde, zunächst durch Aktenstudium und gegebenenfalls durch eine Untersuchung vor Ort geprüft. Über die Schadensfeststellung wird von den Behörden ein Bericht erstellt.

Die erste Atatürk-Büste in der Türkei, die am 18. Juni 1926 zum Gedenken an Atatürks Besuch im Gelben Kiosk, der landwirtschaftlichen Bezirksschule von İzmir, errichtet wurde, wurde am 25. Januar von den Teams der Bauabteilung der Ege Universität abgerissen. In einem Gespräch mit Aydınlık Ege nach dem Abriss gaben die Universitätsbeamten zu, Fehler gemacht zu haben. Beim Abriss wurden historische Marmorsäulen beschädigt. Um die Schäden zu verbergen, wurden die eingestürzten Säulen in aller Eile wieder zusammengeklebt.

Der von Gazi Mustafa Kemal besuchte den Gelben Kiosk und die Büste des Bildhauers Krippel:

Mustafa Kemal besuchte das Gelbe Herrenhaus zum ersten Mal am 18. Juni 1926. Zur Erinnerung an diesen Besuch wurde eine Büste (Atatürk) des berühmten österreichischen Bildhauers Heinrich Krippel im Garten des Herrenhauses aufgestellt. Unter dieser Büste ist in türkischer Sprache in arabischer Schrift folgende Inschrift angebracht:

Der große Genius und Vater der Türkei

Der große Berater des türkischen Bauern

Unser Präsident, großer Veteran

Seine Exzellenz Mustafa Kemal Pascha

Ehrungen der Landwirtschaftsschule İzmir

Es ist eine Erinnerung in Dankbarkeit.

Juni 1926

1933 besuchte Mustafa Kemal zweimal die Landwirtschaftsschule in Bornova Numune. Im November desselben Jahres kam eine sowjetische Delegation zu einem offiziellen Besuch in die Türkei, und der Oberbefehlshaber der Roten Armee und Kriegskommissar General Woroschilow schrieb in das Schulheft: „Und für jede Stadt in jedem Land ist dies eine Schule, auf die man stolz sein kann. Ich wünsche ihren Schülern und Lehrern Glück und Erfolg“.

Im Juni 1934 besuchte Mustafa Kemal in Begleitung des iranischen Schahs Rıza Pahlavi, des Vizepräsidenten İsmet İnönü und des Außenministers Tevfik Rüştü Aras erneut die Landwirtschaftsschule in Bornova Numune. Der von seltenen Bäumen umgebene Gelbe Kiosk diente zunächst als Gästehaus der Landwirtschaftlichen Fakultät und nach der Eröffnung der Ege Universität 1955 als Taverne.

Atatürk empfing den Künstler Heinrich Krippel in seiner Villa in Ankara und ließ ihn für alle Skulpturen, die er anfertigen sollte, Modell stehen. Die Vorstudien und Entwürfe für diese Skulpturen und Denkmäler fertigte Krippel in der Türkei an. Die nach diesen Entwürfen entworfenen und gefertigten Skulpturenformen wurden in der Wiener Werkstatt des Künstlers (Aufhostrass 13) hergestellt und in den Wiener Vereinigten Bergwerken in Bronze gegossen. Diese Skulpturen wurden dann in Einzelteilen in die Türkei transportiert und dort zusammengesetzt.

Ohne nach Wien zurückzukehren, realisierte der Künstler die Steinskulptur Atatürks in dem von Martin Elsaesser entworfenen und errichteten Gebäude der Sümerbank in Ulus und kehrte 1938 in der Hoffnung, in die Türkei zurückkehren zu können, nach Wien zurück. Wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs konnte Krippel nicht mehr in die Türkei zurückkehren und sein Leben endete am 5. April 1945 in Wien nach einer Magenoperation.

Mit Verlaub nochmals:

Wie die Nachrichtenseite Samsunsonhaber.com ( aus der Türkei-Stadt Samsun) berichtet, befindet sich das Grab des österreichischen Künstlers Heinrich Krippel in Wien in einem „erbärmlichen und traurigen Zustand“. Da auch kein Grabstein mit seinem Namen vorhanden ist, wurde das Grab, in dem Heinrich Krippel ruht, leider nach 70 Jahren (gest. 1945) im Jahr 2015 an Dritte verkauft. Und das, obwohl diese letzte Ruhestätte des Künstlers gerade für die Türken von spirituellem Wert ist.

Als Reaktion auf diesen Bericht werden wir, als Türkische Kulturgemeinde in Österreich( TKG Think Tank), ungeachtet der Kosten und des bürokratischen Aufwandes, den wir aus eigenen Mitteln und ohne materielle Unterstützung der öffentlichen Hand finanzieren, am selben Ort ein Grab erwerben(schon erworben), um die Dankbarkeit der österreichisch-türkischen BürgerInnen und der türkischen Nation in der Türkei gegenüber Heinrich Krippel zum Ausdruck zu bringen. Wir werden gemeinsam am Grab dieses großen Sohnes Österreichs beten und eine Schweigeminute einlegen.

Ein großer Wiener Geist-Heinrich Krippel (1883-1945)

Hätte man mich nach meinen langen Recherchen in der Türkei und in Wien gebeten, Heinrich Krippel in zehn Worten zu beschreiben, ich hätte zweifellos folgendes geschrieben: Leidenschaft für seine Kunst, Liebe, Verdienst, Diplomatie, Fleiß, Ausdauer, Geduld, Tatkraft und tugendhafter Mensch.

Wir verneigen uns in tiefer Hochachtung und Dankbarkeit im 100. Jahr der Gründung der Republik Türkei
( 29.10.1923-2023) vor diesem großen Künstler. Sein Werk bleibt. Heinrich Krippel – ein großer Wiener Geist….

Wir werden diesen großen österreichischen Künstler, den auch der Gründer der modernen Türkei Mustafa Kemal Atatürk geliebt und hoch geschätzt hat, in Wien, in unserer geliebten neuen Heimat Österreich, besuchen, uns an ihn erinnern und ihn für immer umarmen.

Quellen:

https://www.samsunsonhaber.com/haber/5377729/haberlerimiz-viyanada-ses-getirdi-krippelin-mezari-yapilacak

https://www.sonnoktanews.at/haber/13019368/dr-birol-kilictan-alkislanacak-hareket

https://www.tum-haberler.com/kultur-sanat/ataturkun-heykeltirasi-krippelin-mezari-dualar-ile-yeniden-yapilacak-30744

https://www.samsunsonhaber.com/yazarlar/1273/samsun-un-simgesi-onur-anit

https://www.facebook.com/hashtag/heinrichkrippel/

https://www.yenivatan.at/jahr-1934-der-bildhauer-heinrich-krippel-atatuerks-bildhauer/

(I) https://ataturkansiklopedisi.gov.tr/bilgi/ataturkun-sagliginda-yapilan-heykelleri/#:~:text=1938%20y%C4%B1l%C4%B1nda%20yap%C4%B1lan%20Ankara%20S%C3%BCmerbank,%2C%20Heinrich%20Krippel’in%20eseridir.

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Krippel

https://www.1133.at/document/view/id/883?fbclid=IwAR2_sF_zPkwPSAg_dOCPWBCE6mxmxXNvea4ns7hPBoVHLevX4DMvl2z8Oe8

Jahr 1934: Der Bildhauer Heinrich Krippel-Atatürks Bildhauer
https://www.yenivatan.at/jahr-1934-der-bildhauer-heinrich-krippel-atatuerks-bildhauer/

https://tr.wikipedia.org/wiki/Konya_Atat%C3%BCrk_An%C4%B1t%C4%B1

https://tibbiyelihikmet.com/2015/01/25/afyon-zafer-aniti-nereye-yapildi/

https://mustafakemalim.com/ataturkun-ilk-heykeli-bir-zamanlar-herekede-idi/

https://www.turkischegemeinde.at/atatuerk-10-november-wir-erinnern-uns-mit-respekt-und-sehnsucht/

Martin Elsaesser
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Elsaesser

https://tr.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Krippel

Relevante Artikel

Back to top button
Cookie Consent mit Real Cookie Banner