Wirtschaftsbund: Tourismusförderung für Wiener Betriebe besser nutzen!

Wiens Tourismusbetriebe sind in Sachen Förderungen ganz schlecht dran. Der Grund: Die Stadtregierung hält ein Abkommen mit dem Bund für überflüssig. Die Folge: 53 Millionen Euro weniger für Wiens Tourismus.

Wien- Wiens Tourismus- und Freizeitbetriebe tragen durch Ihr Engagement jeden Tag zum Erfolg Wiens als Tourismusdestination von Weltrang bei. „Jeder Fördereuro ist daher jetzt wichtiger denn je!“ stellt Brigitte Jank, Obfrau des Wirtschaftsbundes und Präsidentin der Wirtschaftskammer fest. Die Wiener Tourismusbetriebe sind bei bundesweiten Förderungen absolutes Schlusslicht. Das hat einen einfachen Grund: Zwischen Land Wien und dem Bund fehlen vertragliche Vereinbarungen, die den Wiener Betrieben Zugang zu den meisten Förderprogrammen der Tourismusbank ÖHT ermöglichen.

Der Wirtschaftsbund forderte deshalb im Wirtschaftsparlament und im Wiener Gemeinderat die Stadtregierung auf, die fehlende Vereinbarung zu schließen. Jedoch wurden sämtliche Vorstöße seitens des Wirtschaftsbundes bislang mit der Begründung abgelehnt, dass es in Wien ohnehin ausreichende Förderprogramme für die Wirtschaft gebe. Die Zahlen sprechen leider eine andere Sprache. Jank: Würde die Stadt Wien die fehlende Vereinbarung mit dem Wirtschaftministerium abschließen und nur zum durchschnittlichen Anteil (11,1 %) an dem Fördertopf partizipieren, ergäbe sich alleine für die Bundeshauptstadt Wien ein Investitionsvolumen von 53 Millionen Euro.

53 Millionen für Wiens Tourismus- und Freizeitwirtschaft gehen verloren

Josef Bitzinger, Wirtschaftsbund, Spartenobmann für Tourismus- und Freizeitwirtschaft: „Wir reden hier von 53 Millionen Euro Investitionsvolumen, die wir für die Wiener Tourismus- und Freizeitwirtschaft nicht heben können. Die Stadtregierung hat als einziges Bundesland keine Vereinbarungen mit dem Bund getroffen. 8.000 Wiener Tourismus Betriebe fallen daher um dringend benötigtes Geld um!“ Selbst der SP-Wirtschaftsverband beklagt in seiner aktuellen Zeitungsausgabe, das für Wiens Gastronomiebetriebe kein Geld vorhanden ist. Umso unverständlicher ist die Ablehnung durch die SP Wirtschaftsvertreter sowohl im Wirtschaftsparlament als auch im Gemeinderat.

Nahversorgungsförderungsaktion reicht nicht aus!

Aufgrund einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftskammer müssen 1765 Betriebe Umbauarbeiten aufgrund des Tabakgesetzes durchführen. Die geschätzten Umbaukosten liegen im Mittel bei Euro 10.000,-. „Das ergibt eine Investitionssumme von ca. 18 Mio. Euro!“ stellt Walter Piller, Wirtschaftsbund Gastronomie Obmann, fest. Die einzige Förderung für Wiens Tourismusbetriebe für Umbauten wäre die Nahversorgungsförderung, die jedoch für das Jahr 2010 für 44 Branchen (!) auf 1,2 Mio. Euro beschränkt ist. Würden alle Gastronomiebetriebe – die umbauen müssen – eine Förderung beantragen, müssten 1,8 Mio. Euro seitens der Nahversorgungsförderung zur Verfügung gestellt werden. Berndt Querfeld, Obmann der Wirtschaftsbund Kaffeesieder dazu: „Vor allem die kleineren Cafés mit einer Tageslosung von 300 Euro können sich solche Umbauten ohne Förderung kaum leisten. Die Stadt Wien ist hier gefordert, eindeutig nachzubessern!“ fordert Querfeld mehr Engagement.

Wirtschaftsbund startet Online-Petition

Der Wiener Wirtschaftsbund lässt nicht locker. Wirtschaftsbund Obfrau Brigitte Jank ist überzeugt in einem vernünftigen Dialog auch die Stadt Wien von der Notwendigkeit dieser Vereinbarung überzeugen zu können. Gastronomie, Kaffeehäuser, Hotellerie und Freizeitbetriebe machen Stimmung, damit Wiener Betriebe möglichst rasch mit frischem Geld neue frische Ideen finanzieren können. Deshalb startet der Wirtschaftsbund die ONLINE-Petition: „Förderungen für Wiens Tourismus ermöglichen!“

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