240.000 Euro Lohn nicht bezahlt

Die AK vertretet die betroffenen Arbeitnehmer nun gegen Martin Ho und seine Dots-Gruppe.

Wien – Bereits im Dezember haben einige Angestellte der Dots-Gruppe die Rechtsberatung der Arbeiterkammer, bezüglich offener Ansprüche, aufgesucht. Dort deckte die AK fragwürdige Umstände auf.

AK schreitet ein

Einer davon war, dass bei mehreren Dots-Gesellschaften der Name geändert und der Eigentümer und der Geschäftsführer gewechselt wurden. Mittlerweile sind diese Gesellschaften insolvent und die betroffenen Mitarbeiter warten seit Monaten bereits auf ihr Geld. 44 von ihnen werden nun von der AK vertreten. Die fehlenden Ansprüche belaufen sich auf 240.000 Euro.

„Manche Unternehmen verursachen durch fragwürdige Geschäftsmodelle hohe Kosten für den Sozialstaat. Beispiele wie die Ex-Firmen der Dots-Gruppe, Signa oder Hygiene Austria zeigen das. Sie drücken sich um Sozialversicherungsbeiträge oder hängen ihre Lohnkosten durch Insolvenzen der Allgemeinheit um“, so Ludwig Dvořák, Leiter des Bereichs arbeitsrechtliche Beratung und Rechtsschutz bei der AK Wien.

Betriebsübergang und  Handflächenscans

Ein Großteil der Beschäftigten, die bei den drei insolventen Unternehmen beschäftigt waren, wurden von einer anderen Gesellschaft übernommen. Somit ändert sich für die Mitarbeiter fast nichts. Laut der AK liegt somit ein Betriebsübergang vor. Dabei kommt es zu einem automatischen Arbeitgeber-Wechsel, der alle Rechte und Pflichten übernimmt. Darunter fallen die Auszahlung von offenen Löhnen, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Die Dots-Gruppe erhoffte sich wohl, dass die Entgelte aufgrund der Übernahme vom Insolvenzentgeldfonds übernommen werden.

Laut der AK sollen neue Arbeitnehmer eingestellt worden sein, während offene Forderungen bereits eingeklagt wurden. Aufgrund dessen ist der Verdacht auf Betrug begründet. Darüber hinaus wurden in mindestens zwei Lokalen der Gruppe zur Zeiterfassung Handflächenscans verwendet. Bezüglich dessen hatte die AK bereits 2020 Beschwerde bei der Datenschutzkommission eingebracht. Mittlerweile wurde dieser von der Kommission und vom Bundesverwaltungsgericht stattgegeben.

Die Dots- Group weist die Vorwürfe zurück. Es würden Gesellschaften mit ihr in Verbindung gebracht werden, die nicht in der Einflusssphäre liegen.

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