
Österreich: „Warum werden zehn Lkw mit schwarzen Feigen aus Bursa ohne rechtliche Grundlage an der Grenze aufgehalten?“
Seit dem 29. August 2025 werden am Grenzübergang Nickelsdorf im österreichischen Bundesland Burgenland zehn Lkw mit „Bursa Siyahı“ aufgehalten. Diese gelten als die weltweit hochwertigsten schwarzen Feigen und sind eine charakteristische Frucht der Provinz Bursa. In Österreich warten Supermarktketten auf die Lieferung dieser Feigen, doch der österreichische Zoll bereitet Schwierigkeiten
Wien. „Die weltweit hochwertigsten schwarzen Feigen aus der Türkei werden von Deutschland und Österreich boykottiert. Dies ist ein Schlag gegen die Arbeit von Hunderttausenden Produzenten und Erntehelfern – darunter fast hunderttausend Kriegsopfer aus Syrien und Afghanistan.“ Diese Worte stammen aus einem Gespräch der Zeitung Yeni Vatan mit Produzenten und Exporteuren der schwarzen Feigen aus Bursa. Doch warum?
Birol Kılıç von der Zeitung Yeni Vatan Gazetesi führte in Bursa Gespräche mit verschiedenen Feigenexporteuren, die sich derzeit mitten in der Erntezeit befinden, und hielt folgende Notizen fest:
Die Notizen, Zitate und Einsprüche der Feigenexporteure:
Die Exporteure schwarzer Feigen aus Bursa äußern sich wie folgt:
„Die Feigenexporteure in Bursa sind sich einig: Die EU hat gemäß den Lebensmittelvorschriften zwischen der EU und der Türkei keinen Referenzwert festgelegt bzw. hätte mindestens vor sechs Monaten Referenzen erstellen müssen. Sie versucht jedoch, die türkischen schwarzen Feigen aus Bursa ohne jegliche Analyse und allein auf Basis einer subjektiven Einschätzung mit dem Fusarium-Stempel zu versehen. Bei Feigen aus Bursa werden ohnehin keinerlei Pestizide verwendet. Warum also werden zehn Lkw mit schwarzen Feigen aus Bursa ohne rechtliche Grundlage am Grenzübergang Nickelsdorf aufgehalten?“
Wir weisen darauf hin, dass es für unseren Sektor von entscheidender Bedeutung ist, dass die zuständigen Behörden unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Eine Lösung des Problems ist noch heute unerlässlich.
Die weltweit hochwertigsten schwarzen Feigen stammen aus Bursa
Die „Bursa Siyahı“-Feige gilt als die weltweit qualitativ hochwertigste schwarze Feige. Sie ist das charakteristische Obst der Provinz Bursa und erfreut sich zunehmender Beliebtheit sowie steigender Exportzahlen.
Sie wird nach den natürlichen Anbaumethoden von Bursa kultiviert und zeichnet sich durch ihren außergewöhnlichen Geschmack, ihre feste Fruchtstruktur, ihre große Fruchtgröße, ihre attraktive Form, ihre intensive Farbe und ihre lange Haltbarkeit aus. Während des gesamten Anbauprozesses werden keine Pestizide eingesetzt, um die für die Bestäubung notwendigen Feigenbienen nicht zu schädigen.
Da bei der ersten Bestäubung nur wenige Feigen befruchtungsfähig sind, konzentriert sich eine große Zahl an Feigenbienen auf diese wenigen Früchte. Durch diese übermäßige Bestäubung kann sich das Innere der Feigen verfärben.
Der Europäische Lebensmittelkodex hat hierzu keine Hinweise auf eine mögliche Gefährdung der menschlichen Gesundheit festgestellt.
Aufgrund von Vereinbarungen zwischen türkischen Exporteuren und Produzenten sowie europäischen Supermarktketten sind derzeit zahlreiche Transportfahrzeuge unterwegs oder befinden sich im logistischen Umschlagprozess.
Etwa 100.000 Erntehelfer – darunter auch Kriegsflüchtlinge aus Syrien und Afghanistan –, rund 30.000 Feigenproduzenten und Exporteure sowie ein erheblicher Teil des Einzelhandels sind von dieser Situation massiv betroffen.
Bis zur Festlegung eines offiziellen Referenzrahmens ist es von großer Bedeutung, den Dialog mit der Europäischen Union auf Grundlage von Pestizidanalysen fortzusetzen. Darüber hinaus haben Untersuchungen ergeben, dass weder bei der Weltgesundheitsorganisation noch in den technischen Richtlinien der Europäischen Union ein Standard für die Schwärzung des Inneren von Feigen bei der Einfuhr existiert. Daher sollte dieses Thema als technisches Handelshemmnis betrachtet werden, das unserem Sektor in der laufenden Exportsaison erheblichen Schaden zufügen kann.
„Das Leben von etwa 500.000 Menschen steht auf dem Spiel!“
Dies ist ein schwerer Schlag für unsere beliebte Frucht, die völlig frei von Pestiziden ist und die MRL-Werte gemäß den EU-Normen unterschreitet. Das EU-Programm für Klimaneutralität bis 2030 sieht jedoch strenge Sanktionen auch für natürliche Produkte ohne Pestizide vor. Insgesamt steht das Leben von fast 500.000 Menschen auf dem Spiel – darunter Produzenten, Arbeiter, Fabrikangestellte sowie Beschäftigte aus Produktion, Zulieferindustrie, Zoll und Logistik. Auf den Straßen befinden sich Produkte, die das ganze Jahr über für Supermarktketten bestimmt sind. Wir fordern die zuständigen Ministerien in Deutschland und Österreich dringend auf, tätig zu werden.
Feigen müssen täglich geerntet werden

Anders als andere Früchte können Feigen nicht gelagert werden – andernfalls platzen sie sofort auf. In Bursa haben alle Exporteure ihre Tätigkeit eingestellt und den Ankauf von Produkten drastisch eingeschränkt.
Bei Feigen aus Bursa werden absolut keine Pestizide verwendet. Ein wesentlicher Grund für den Verzicht auf Pestizide beim Anbau der schwarzen Feigen in Bursa ist der Schutz der bestäubenden Bienen. Während der Bestäubungsphase ist es normal, dass Bienen, welche die männlichen Feigen bestäuben, gelegentlich in den Früchten verbleiben. Dies führt zu einer leichten Gelbfärbung der Feigen. Der Europäische Lebensmittelkodex hat bisher keinen Referenzwert für die Türkei festgelegt, der auf eine gesundheitliche Gefährdung in diesem Zusammenhang hinweist.
Bis zur Festlegung eines offiziellen Referenzbereichs ist es entscheidend, dass der Prozess durch Pestizidanalysen in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Union begleitet wird.
Zudem zeigen die bisherigen Untersuchungen, dass weder in den technischen Mitteilungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch in denen der Europäischen Union klare Standards für den Import von Feigen definiert sind. Daher stellt dieses Thema ein technisches Handelshemmnis dar, das der Branche während der Exportsaison erheblichen Schaden zufügen könnte.
„Wir weisen darauf hin, dass es für unseren Sektor von entscheidender Bedeutung ist, dass die zuständigen Behörden unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Eine Lösung des Problems ist noch heute unerlässlich.“
Die weltweit hochwertigsten schwarzen Feigen stammen aus Bursa

Die „Bursa Siyahı“-Feige gilt als die weltweit qualitativ hochwertigste schwarze Feige. Sie ist das charakteristische Obst der Provinz Bursa und erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei steigenden Exportzahlen.
Die Feigen werden nach traditionellen Anbaumethoden kultiviert und zeichnen sich durch ihren außergewöhnlichen Geschmack, eine feste Fruchtstruktur, große Größe, attraktive Form, intensive Farbe sowie lange Haltbarkeit aus. Während des gesamten Anbauprozesses kommen keine Pestizide zum Einsatz, um die für die Bestäubung notwendigen Feigenbienen nicht zu gefährden.
Da bei der ersten Bestäubung nur wenige Feigen befruchtungsfähig sind, konzentrieren sich zahlreiche Feigenbienen auf diese wenigen Früchte. Diese übermäßige Bestäubung kann zu einer Verfärbung des Fruchtinneren führen. Der Europäische Lebensmittelkodex sieht in diesem Zusammenhang jedoch keine Hinweise auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung vor.
Aufgrund von Vereinbarungen zwischen türkischen Exporteuren, Produzenten und europäischen Supermarktketten befinden sich derzeit zahlreiche Transportfahrzeuge auf dem Weg oder im logistischen Umschlag.
Rund 100.000 Erntehelfer – darunter viele Kriegsflüchtlinge aus Syrien und Afghanistan –, etwa 30.000 Feigenproduzenten und -exporteure sowie ein Großteil des Einzelhandels sind von dieser Situation erheblich betroffen.
Bis zur Festlegung eines offiziellen Referenzbereichs ist es von großer Bedeutung, den Dialog mit der Europäischen Union auf Basis von Pestizidanalysen fortzusetzen.
Zudem zeigen Untersuchungen, dass weder die Weltgesundheitsorganisation noch die technischen Richtlinien der Europäischen Union Standards für die Schwärzung des Fruchtinneren bei Feigenimporten definiert haben. Daher sollte dieses Thema als technisches Handelshemmnis betrachtet werden, das der Branche in der aktuellen Exportsaison erheblichen Schaden zufügen kann. (yenivata.at, 28.08.2025)



