TKG VERLANGT DAS STOPPEN DES „IMPORTES VON PROBLEMEN“ NACH ÖSTERREICH

Presseerklärung der Türkische Kulturgemeinde im Österreich:

„Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) warnt alle Institutionen und Privatpersonen gegenüber der Emotionalisierung der Probleme aus dem Nahen Osten und der Türkei, welche in Österreich großen Schaden anrichten und insbesondere eine Störung des inneren Friedens verursachen können.

Die Austrotürken darf man nicht mehr als Selbstbedienungsladen für den Stimmungsgewinn der Parteien oder für die Erhöhung der LeserInnen benutzen. Die Austrotürken  dürfen auf der andere Seite dürfen nicht vergessen dass wir in einem neutralen Land Österreich mit einer anderen Vergangenheit, Sitten und Sensibilitäten leben. Sprichwort: „Andere Länder, andere Sitten!“

TKG verlangt von den in Österreich lebenden, aus der Türkei stammenden Menschen vor allem nicht zu vergessen, dass sie nun in Österreich leben und bei Diskussionen zu gewissen Themen nicht teilnehmen sollten. Dabei sind Themen gemeint, welche die Türkei, Türkinnen/Türken, Kurden oder Syrien betreffen, beziehungsweise bei welchen entweder gegen Türkinnen/Türken oder gegen Kurden unter dem Vorwand „Terror, Unterdrückung bzw. Frieden“ gehetzt wird und am Ende Tot, Verletzung, Brand oder Verhetzung eintreten kann.

TKG erwartet von den rechtsstaatlichen österreichischen Behörden, die in Österreich seit Tagen bedrohten türkischen Institutionen, austrotürkische Vereine sowie austrotürkische Menschen zu schützen. Wir haben bereits sehr viele bedauerliche Fälle erfahren.

TKG erwartet von den österreichischen Parteien, Politikerinnen und Politikern nicht unter dem Vorwand „Kritik gegen die AK-Partei-Regierung in der Türkei unter Präsident Erdogan“ und dem „Syrien Konflikt“ gegen alle (ca. dreihunderttausend) bunt gemischten Menschen aus der Türkei in Österreich zu hetzen. Außerdem erwarten wir uns auch, dass mit Deportation  ähnlichen Gedanken nicht gespielt bzw. gedroht wird, um in der Innenpolitik mehr Stimmen zu ergattern.

TKG hat auch damals als erste Organisation gegen die pro Erdogan Demos in Österreich Eispruch erhoben – stets sachlich im Ton, aber hart in der Sache. Sehr viele Menschen haben uns damals aufgrund dessen angegriffen, geben und jetzt aber Recht.

Jetzt ist der Zustand aber eigentlich noch schlimmer.

Wir warnen… In sozialen Medien wird seit Tagen gegenüber Türken in Österreich gehetzt. Austrotürkinnen und -türken werden sogar auf der Straße angegangen oder attackiert. Das kann nicht gut gehen.

Genauso wie wir, als die Türkische Kulturgemeinde in Österreich, uns gegen jegliche Ausübung von Gewalt immer schon ausgesprochen haben, stehen wir auch als in Österreich lebende türkische Staatsangehörige und ÖsterreicherInnen mit türkischen Wurzeln, unseren beiden Ländern nach Atatürks Motto „Friede in der Heimat. Friede im eigenen Land.“ weiterhin diesem Vorsatz verpflichtet. Die Stimmungsmache am Rücken der in Österreich lebenden Türken ist auf das Schärfste zurückzuweisen. Wir möchten nicht zum Spielball der innenpolitischen und außenpolitischen Entwicklungen in Österreich oder aus der Türkei missbraucht werden und werden auch jegliche Stimmungsmache mit größter Aufmerksamkeit verfolgen.

 

Wir hoffen, dass die verantwortlichen PolitikerInnen und Medien das kommende Problem sehen und dagegen agieren anstatt unter dem Vorwand „Feuerlöscher in Österreich zu sein“ als „Brandstifter bzw. Brandbeschleuniger“ agieren…

Wir haben noch immer unseren Optimismus was Österreich betrifft und möchten hier mit konstruktiven und zielführenden Warnungen, Analysen und Kritik immer wieder einen Beitrag, als BürgerInnen aus der Türkei, dazu leisten.

Für uns ist es sehr wertvoll in einem Land mit einer freiheitlich demokratischen rechtsstaatlichen Grundordnung und Organen, sowie insbesondere mit einer Gewaltenteilung und Werten wie den österreichischen leben zu dürfen. Daher können wir es nur schwer ertragen, dass diese kostbaren Werte von manchen österreichischen PolitikerInnen , welche insbesondere einen Eid darauf gelegt haben, diese zu schützen, mit Füßen getreten werden.

Wir glauben an die Gewaltenteilung des österreichischen Rechtsstaates und ruft alle Demokraten hier und jetzt dazu auf, gegen diese Hetze Einspruch zu erheben!“

 

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