Bayern: Hier treibt man Schwarze und Juden zu Karneval durch die Stadt

Alles ganz harmlose Verkleidungen, finden der Karnevalsverein und die örtliche Presse.

Sie tragen zu Karneval geschnitzte Holzmasken und treiben einen Bären durch die Stadt – außerdem einen Juden und einen schwarzen Menschen. In Meckenhausen, einem Ortsteil der Stadt Hilpoltstein bei Nürnberg, haben Einwohner vor 25 Jahren eine alte Tradition wieder eingeführt, deren Wurzeln angeblich bis zu den Kelten reichen: das Bärentreiben.

Eine kleine Gruppe zieht dabei am Samstag vor Rosenmontag von Haus zu Haus. Jeder Teilnehmer verkörpert eine eigene Rolle mit eigener Bedeutung. Der Bär symbolisiert den Frühling, er wird an einer Kette geführt, der Treiber ist ein Symbol für den Winter. Ein Brautpaar steht für Fruchtbarkeit, Hexen und der Teufel repräsentieren das Schlechte. Und dann sind da noch ein Schwarzer und ein Jude, die in den Augen des örtlichen Karnevalsvereins für das „Unbekannte“ und „Exotik“ stehen sollen. Bis zum Montagmorgen stand das N-Wort noch ausgeschrieben auf der Website des Vereins, inzwischen wurde die Textstelle geändert. Für eine telefonische Nachfrage war bis zum Montagnachmittag niemand zu erreichen.

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