Kurz trifft Netanyanu: Die Zeitungen berichteten bemerkenswert unterschiedlich!

Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz besuchte am Mittwoch Israels Premier Benjamin Netanjahu. Sie sprachen über den Iran, Migration und den US-Friedensplan für Nahost.

Die Zeitungen in Österreicher berichteten  bemerkenswert sehr unterschiedlich:

Krone
Alt-Kanzler in Israel
Kurz: „Es geht um Sicherheit in Österreich“

ÖVP-Chef Sebastian Kurz ist am Mittwoch in Jerusalem vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu empfangen worden. „Hier erfährt man die Trends früher, als sie in Österreich ankommen“, zieht der Alt-Kanzler Bilanz seiner Reise: „In Israel bekommt man Einblick, Einschätzungen und Anregungen, wie es in dieser heiklen Region weitergeht, etwa in den Bereichen Iran, Migration oder Sicherheit.“ Kurz zu den Gesprächen mit Premier Benjamin Netanyahu und Sicherheitsminister Gilad Erdan sowie zu seinem Besuch bei der Polizeispezialeinheit Yaman, der „israelischen Cobra“: „Der Sieg über Daesh (der Staat des Terror-Kalifen) bedeutet nicht das Ende der Terrorgefahr. Die Fanatiker sind nicht verschwunden. Wofür und worauf müssen wir uns rüsten?

Die Presse

Das Treffen zweier Wahlkämpfer in Jerusalem

Trotz aller interner und externer „Zores“ bewahrt Benjamin Netanjahu stets eine Lockerheit, um die ihn seine Rivalen beneiden. Israels Premier verkörpert die Routine eines Politikers, der Hochs erklommen und Tiefs überlebt hat, und in Krisenzeiten läuft er zu großer Form auf. Insofern ist der 69-Jährige womöglich ein Vorbild für Sebastian Kurz, der mit seinen bald 33 Jahren mitten in seiner ersten schweren politischen Krise steckt, einen Rückschlag eingesteckt hat und dabei ebenfalls eine erstaunliche Lockerheit ausstrahlt.

Kurz hat als Außenminister die Atomgespräche in Wien mit eingefädelt, jetzt verurteilt er aber den Bruch des Abkommens durch den Iran – nicht indes durch die USA im Vorjahr. Die Überschreitung der Grenze zur Urananreicherung sei nicht akzeptabel. Dass der Westen dezidiert dagegen vorgehen müsse, darin sind sich Netanjahu und Kurz einig.

Über den Kampf gegen Terrormilizen wie den sogenannten Islamischen Staat bis zum Nahost-Friedensplan des Trump-Schwiegersohns Jared Kushner führten der Likud-Vorsitzende und der ÖVP-Chef eine angeregte Diskussion. Die Gegeneinladung nach Wien ist längst ausgesprochen. Im Vorjahr musste Netanjahu wegen einer Nahost-Krise die Zusage zu einer Antisemitismuskonferenz in Wien in letzter Minute zurückziehen. Vom Wahlausgang im September wird es nun abhängen, ob es zu einer Begegnung in Wien kommen und wer dann noch oder schon wieder im Amt sein wird.

Der Standard

ISRAEL Nichtwahlkämpfender Kurz hilft Netanjahu beim Wahlkämpfen

Der Altkanzler traf in in Tel Aviv Holocaust-Überlebende

Jerusalem – Fern der Heimat fand sich am Mittwoch ÖVP-Obmann Sebastian Kurz unvermittelt im Wahlkampf wieder: jenem in Israel nämlich. Selbst laut eigenem Bekunden keineswegs auf Werbetour, traf der Altkanzler in Jerusalem auf Premier Benjamin Netanjahu, dem seinerseits die zweite Parlamentswahl binnen weniger Monate ins Haus steht. „Es ist mir ein persönliches Anliegen, dass es einen guten Kontakt zwischen Österreich und Israel gibt“, begründete Kurz seinen Besuch. Netanjahu wiederum lobte Kurz als „großen Freund Israels“ und dankte ihm für seinen Einsatz gegen Antisemitismus. In der Früh war Kurz in Tel Aviv bereits mit Holocaust-Überlebenden zusammengetroffen. Kürzlich hatte Kurz in Berlin Kanzlerin und Parteifreundin Angela Merkel (CDU) besucht. In Deutschland herrscht bekanntlich aktuell kein Wahlkampf.

Bild: ÖVP/Arno Melicharek

 

 

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