Rassismusvorwurf: Posting auf Billa-Seite tagelang online

Laut der Standard hat ein User postete vergangene Woche ein Foto, auf dem ein junger Mann klar identifizierbar ist. Es könnte den Datenschutz verletzt haben .

Das Posting eines Nutzers auf der Facebook-Seite der Billa-Supermärkte schlägt Wellen. „Ich mag euer Empfangspersonal“, schreibt der Kunde  und fügt drei wütende Emojis und ein Foto hinzu: Darauf ist ein junger Mann zu sehen, der offenbar Migrationshintergrund hat. Er lehnt sich gegen eine Vorrichtung für Einkaufswägen. Anstatt das Foto zu löschen, fragt Billa vier Tage später nach, „in welcher Filiale“ dem Nutzer „das aufgefallen“ sei.

 

Dabei könnte es sich bei dem Bild um eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte handeln. Der Abgebildete hat das Recht am eigenen Bild.

Es darf nicht verbreitet werden, wenn es „entwürdigend, herabsetzend, ent- bzw. bloßstellend wirkt“, heißt es auf der Webseite des Internet-Ombudsmannes. Auch Billa als Host-Provider der Facebook-Seite könnte in die Verantwortung gezogen werden, wenn es zu Beschwerden kommt. Der Webstandard hat mit mehreren Nutzern gesprochen, die sich auf Facebook über das ausländerfeindliche und bloßstellende Posting beschwert haben.

Billa soll auf diese Beschwerden bislang nicht reagiert haben. Erst nach einer Nachfrage des STANDARD in der Presseabteilung des Rewe-Konzerns, zu dem Billa gehört, wurde im Facebook-Thread mitgeteilt, dass der Kommentar nun gelöscht werde, da er gegen die Netiquette von Billa verstoße.

Der User solle sich künftig „direkt an unsere MitarbeiterInnen in der Filiale“ wenden, hieß es. Billa schrieb weiters, dass es bei dem Posting um ein „Thema geht, das uns immer wieder beschäftigt und welches wir mit größtmöglicher Sensibilität behandeln, da die Standpunkte hier sehr auseinandergehen.“ Kein Verbot In der Vergangenheit hieß es, dass Billa keine Bettelverbote durchsetzen wolle, auch wenn sich Bettler auf dem Privatgrund des Supermarkts befänden. Dabei geht weder aus Foto noch aus Posting des Users hervor, dass der Abgebildete (andere) Kunden in irgendeiner Form belästigt oder dass er gebettelt hätte. (Quelle: der Standard, fsc, 19.7.2017)

Link Internet-Ombudsmann

https://www.ombudsmann.at/schlichtung.php/cat/48/aid/276/title/Fotos_im_Internet:_Das_Recht_am_eigenen_Bild

ORF Steiermark

http://stmv1.orf.at/stories/498768

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