Deutscher Bundeskanzler Scholz: „Fachkräftezuwanderung ist entscheidend für Deutschlands Zukunft

Deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Fachkräftemangel als eines der größten Probleme Deutschlands in den kommenden Jahren bezeichnet. Experten schätzen, dass Deutschland in den nächsten Jahren 1,5 Millionen Zuwanderer dringend braucht.

WIEN. Unglaublich aber wahr. Deutscher Bundeskanzler Scholz sagte:  „Fachkräftezuwanderung ist entscheidend für Deutschlands.“  Zukunft Darüber hinaus wurden  in Deutschland die Voraussetzungen für die Erteilung der Blauen Karte EU, einer besonderen Aufenthaltserlaubnis für Hochschulabsolventen aus Drittstaaten, geändert. So wurde das geforderte Mindestbruttoeinkommen für Hochschulabsolventen, die mit einer Blauen Karte nach Deutschland kommen, auf 3.500 Euro pro Monat gesenkt.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Fachkräftemangel als eines der größten Probleme Deutschlands in den kommenden Jahren bezeichnet.

Scholz betonte, dass die Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland entscheidend für den Wohlstand in Deutschland sei und dass das neue Zuwanderungsgesetz, das in Kürze in Kraft treten soll, der wichtigste Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel sei.

Der Gesetzentwurf für das neue Zuwanderungsgesetz, mit dem dem Fachkräftemangel begegnet werden soll, wurde noch vor der Sommerpause des Bundestages verabschiedet. Mit dem Gesetz werden viele Hürden für Menschen, die nach Deutschland kommen und hier arbeiten wollen, abgebaut.

Das neue Gesetz soll neue Chancen schaffen, indem es bürokratische Hürden für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern wie der Türkei abbaut, die in Deutschland arbeiten wollen. Deutschland leidet unter einem Mangel an Fachkräften in fast allen Bereichen, darunter in der Alten- und Kinderbetreuung, in der IT-Branche, im Handwerk, im Baugewerbe, im Bildungswesen und in der Industrie.

Experten schätzen, dass Deutschland in den nächsten Jahren 1,5 Millionen Zuwanderer dringend braucht.

Deutschland will Migrationsabkommen mit sechs Ländern unterzeichnen

Unterdessen wurde bekannt, dass die Bundesregierung den Abschluss von Migrationsabkommen mit mindestens sechs Ländern anstrebt, um einerseits den Fachkräftemangel zu bekämpfen und andererseits die irreguläre Migration einzudämmen.

„Derzeit gibt es Gespräche mit Georgien, Moldawien, Usbekistan und Kirgisistan sowie Vorbereitungen für Gespräche mit Kenia und Marokko“, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums.

Die Sprecherin betonte, dass die Vorbereitung von Migrationsabkommen in vielen Fällen Vertraulichkeit erfordere. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen den Angaben zufolge die EU-Beitrittskandidaten Georgien und Moldau.

„Für mich sind Georgien und Moldawien die Schwerpunktländer, weil wir mit diesen Ländern die irreguläre Migration sofort reduzieren können und beide Länder eine Partnerschaft mit der EU wollen“, sagte der Sonderbeauftragte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, der FDP-Politiker Joachim Stamp.

Die Abkommen mit Georgien und Moldawien seien wichtig, weil „mehr als zehn Prozent der abgelehnten Asylanträge in Deutschland allein aus diesen beiden Ländern kommen“, sagte Stamp und schlug vor, beide Länder als „sichere Herkunftsstaaten“ einzustufen.

Zu den Erfolgsaussichten der geplanten Abkommen mit Usbekistan und Kirgisistan sagte Stamp, der im Auftrag der Bundesregierung die Verhandlungen mit diesen Ländern führt: „Bei meinem Besuch in diesen Ländern in der vergangenen Woche habe ich sehr zielstrebige und kompetente junge Menschen getroffen, die sehr gut Deutsch sprechen und die wir als Fachkräfte brauchen.

Deutschland öffnet seine Türen auch für Fachkräfte aus der Türkei

Deutsche Politiker und Beamte hatten zuvor in verschiedenen Erklärungen angekündigt, dass die Türkei zu den Ländern gehöre, aus denen Deutschland Fachkräfte nach Deutschland holen wolle.

Das neue Gesetz, auf das sich auch Scholz bezog, wurde so interpretiert, dass es darauf abzielt, qualifizierte Arbeitskräfte aus der Türkei nach Deutschland zu holen.

Eine der wichtigsten Möglichkeiten, die das neue Gesetz denjenigen bietet, die in Deutschland arbeiten wollen, besteht darin, dass es Menschen aus Drittstaaten außerhalb der Europäischen Union ermöglicht, mit einer auf einem Punktesystem basierenden „Chancenkarte“ zur Arbeitssuche nach Deutschland einzureisen.

Das neue Gesetz, das sich am kanadischen System orientiert, wird es Personen mit einem Berufs- oder Hochschulabschluss, Vorkenntnissen der deutschen Sprache, Berufserfahrung, vorzugsweise mit Bezug zu Deutschland und einem bestimmten Alter erleichtern, eine Chancenkarte zu erhalten.

Da die Anerkennung des Berufs- oder Hochschulabschlusses unter bestimmten Voraussetzungen in Deutschland erfolgen kann, können diese Personen ohne lange Wartezeiten sofort einreisen.

So kann zum Beispiel ein Facharbeiter, der eine zweijährige Berufsausbildung außerhalb der EU, z.B. in der Türkei, absolviert hat, über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in seinem Fachgebiet verfügt und bereits eine Beschäftigung in Deutschland gefunden hat, schon vor der offiziellen Anerkennung seines Abschlusses einreisen und arbeiten. Darüber hinaus können sie unter bestimmten Voraussetzungen nicht nur in ihrem Ausbildungsberuf, sondern auch in verwandten Bereichen arbeiten.

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