Vorbild-Mergube Caner: Junge und gebildete Erste Bank Mitarbeiterin
In Österreich leben ca. 300.000 Menschen aus der Türkei. Davon sind ca. 200.000 österreichische Staatsbürger und die Mehrheit ist nicht nur integriert sondern in allen Bereichen des Lebens aufgrund der Bildung erfolgreich unterwegs. Eine davon ist Mergube Caner, Mitarbeiterin in der Erste Bank Filiale in Floridsdorf, welche aufgrund ihrer perfekten deutschen Sprache sowie aufgrund ihrer türkischen Abstammung neben ÖsterreicherInnen auch Austro-türkische Kunden betreut. Damit ist Frau Caner für die Bank ein wertvolles Humankapital, genaugenommen nicht nur für die Bank sondern für ganz Österreich.
Von Ali Mustafa und Andrea Glas
Die Erste Bank Mitarbeiterin Mergube Caner unterstreicht die gute Bildung in Österreich und empfiehlt jeden diese Bildungsmöglichkeiten zu nützen. Die Mehrheit der Menschen aus der Türkei leben seit über 50 Jahren in Österreich und sind in allen Bereichen des Lebens aktiv; als Ärztinnen, als Ingenieure, als WissenschaftlerInnen, als KünstlerInnen, als StudentInnen, als UnternehmerInnen (ca. 14.000), als LehrerInnen, als UniprofessorenInnen, als Abgeordnete, als Beamte im Zentrum des Lebens. Das alles ermöglicht die freiheitlich, demokratische, rechtsstaatliche Republik Österreich mit seiner rot-weiß-roten Fahne. Deswegen ist Frau Caner ein Vorbild für viele MigrantInnen insbesondere für Menschen aus der Türkei. Somit profitiert Österreich von seinen hier lebenden Menschen nicht nur beim Zusammenleben sondern auch wirtschaftlich und sozial gesehen, besonders in diesen Zeiten wo wir 100 Jahre Republik in Österreich feiern.
Yeni Vatan Gazetesi (Neue Heimat Zeitung): Warum denken Sie, sollen sich Personen mit türkischem Hintergrund für die Erste Bank entscheiden? Welche Vorteile bietet die Erste Bank bzw. welche besonderen Dienste können Sie anbieten?
Caner: Die Produkte der Erste Bank sind natürlich ziemlich ident mit denen von anderen Banken. Was uns jedoch von anderen Banken unterscheidet ist, dass die türkischstämmigen Kunden, bei uns, mehr Gehör finden. Ein Grund dafür ist, dass die Erste Bank ein Augenmerk darauflegt, dass in jeder Beratungsstelle mehrere Fremdsprachen angeboten werden und auch türkisch in fast allen mit dabei ist. Somit können sich die Kunden in Ihrer Muttersprache viel besser ausdrücken. Es gibt viele Menschen mit Migrationshintergrund die in der Türkei noch sehr viel Hab und Gut besitzen, den Lebensmittelpunkt zwar hier in Österreich haben aber sehr wohl in der Türkei investieren möchten und dadurch auch Finanzierungen beanspruchen wollen. In solchen Fällen sind die Kunden bei uns sehr gut aufgehoben, weil wir das Geschäftsfeld im Hintergrund verstehen.
YVG: Von welchen Problemen sind türkisch-stämmige Kunden allgemein häufig betroffen und was empfehlen Sie um diese Probleme aus dem Weg zu schaffen?
Caner: Ich habe sehr viele Kundinnen/Kunden, die sehr gut deutsch sprechen, ganz ohne Akzent, bei denen man abgesehen vom äußeren also gar nicht merkt, dass türkische Wurzeln vorhanden sind. Anhand dem merkt man, dass die größten Probleme beim Verständnis liegen. Der Wunsch für Investitionen in der Heimat, angefangen von einem kleinen Einkaufsrahmen bis hin zu Urlaub in der Heimat oder Finanzierungen für ein Haus, werden oft nicht verstanden. Da das die Probleme sind mit denen Kunden zu uns kommen, werde ich auch oft direkt darauf angesprochen bzw. sehr viel weiterempfohlen, weil ich das Problem nachvollziehen kann. Es geht also gar nicht um die sprachliche Barriere, auch wenn es in dem Sinn gar keine Probleme gibt, sondern um die emotionale Ebene. Was ich empfehle ist, den Leuten, auch wenn sie einen Migrationshintergrund haben, einfach zu zuhören.
YVG: Welche Vorteile bietet die Eröffnung eines Kontos bei der Ersten Bank?
Caner: Ein großer Vorteil ist, dass wir den gesamten Wechsel für unseren Kunden übernehmen, also die gesamte Korrespondenz führen. Wenn sich jemand dafür entscheidet, zur Erste Bank zu wechseln, dann ist das erste Jahr der Kontoführung gratis und jede/r Kundin/Kunde bekommt eine/n persönlichen Berater/in, in der Muttersprache, zugeteilt. Ich kenne viele andere Banken, wobei ich jetzt keine konkreten Beispiele nennen möchte, bei denen die/der Kundin/Kunde nicht einmal weiß, wer der Berater/die Beraterin ist, wer somit also überhaupt die Ansprechperson ist. Die Erste Bank bietet halt immer noch dieses Exklusiv, ich habe hier eine/n Berater/in zu der/dem ich gehen kann, wenn ich Probleme habe.
YVG: Können Sie sich kurz vorstellen? Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus? Welche Schule bzw. welche Ausbildung haben Sie absolviert? War es für Sie eine große Herausforderung diesen Bildungsweg einzuschlagen?
Caner: Ich habe die Matura absolviert, was auch eine von den Anforderungen für die Stelle bei der Bank war und habe dann 2007 bei der Erste Bank begonnen. Ich hatte damals, also mittlerweile vor elf Jahren, auch die Möglichkeit zu einer anderen Bank zu gehen, habe mich aber bewusst für die Erste Bank entschieden, weil diese Bank schon damals die Kundenschicht direkt mit den Problemen angesprochen hat. Das war für mich persönlich ganz wichtig. Auch die Hilfsbereitschaft und sozialen Gründe, wie beispielsweise soziale Projekte waren für mich ausschlaggebend. Es war für mich keine große Herausforderung diesen Bildungsweg einzuschlagen. Mir war es immer wichtig direkt mit dem Kunden in Kontakt zu stehen und die Bank war somit eine sehr gute Entscheidung in meinem Leben.
YVG: Was empfehlen Sie Familien mit türkischen Wurzeln, um eine bessere Bildung zu erreichen?
Caner: Das wichtigste ist, denke ich, das Familienverhältnis. Türkische Familien sind oft sehr große Familien, auch ich habe 5 Geschwister und meinen Eltern war es ganz wichtig, dass wir eine gute Ausbildung haben. Es ist von großer Bedeutung, dass man das schon im jungen Alter erkennt damit man sich auf die Schule fokussieren kann und das Ziel, welches man sich vornimmt auch zu Ende bringt. Natürlich hängt viel vom eigenen Charakter, der Eigeninitiative, Begabungen, Freunde oder was auch immer ab. Aber wenn wir hier in Österreich eine gute Integration erreichen wollen, müssen wir auf jeden Fall bei der Bildung beginnen. (14.11.2018, yenivatan.at)